Kein Schnickschnack, nur pure Musik
Mit ihrem Debütalbum „Drin was draufsteht“ liefern die Kölnerinnen von Schnuppe eine ehrliche, rohe und ungekünstelte Platte ab. Diana, Kat und Mel sind Spätberufene in der Musikszene – und genau das macht ihren Sound so erfrischend. Ohne sich an Konventionen zu halten, spielen sie das, was ihnen Spaß macht, und lassen dabei einen eigenwilligen Mix aus Punk, Noise-Pop und 80er NDW entstehen.
Wut trifft auf Spielfreude
Schnuppe verzichten bewusst auf überflüssigen Ballast. Ihr Sound ist rau, minimalistisch und dennoch voller Energie. „Wir sind keine Muckerinnen, wir spielen das, was wir können und worauf wir Bock haben“, bringt es Kat auf den Punkt. Diese ungekünstelte Herangehensweise verleiht Songs wie „Die Hängengebliebenen„, „Don’t Babe Me“ und „Bier für die Girls“ eine ungefilterte Direktheit.
Thematisch oszilliert das Album zwischen gesellschaftlicher Bestandsaufnahme und persönlicher Kompensation. „Unsere Texte entstehen oft aus Wut, aber es ist eine Wut ohne Aggression – eher mit Spaß“, erklärt Kat. Diese Balance zwischen Rotzigkeit und Leichtigkeit macht den besonderen Charme von Schnuppe aus.
Musikalisch verweigern sie sich festen Genre-Schubladen. Ihr Sound pendelt zwischen Sixties-Garage, Wave, NDW und Punk – stets geprägt von reduzierter Instrumentierung und kompromissloser Authentizität. Die Bandmitglieder bringen ihre individuellen Einflüsse mit ein, was zu einem eklektischen, aber kohärenten Gesamtbild führt.
Fazit: Ein erfrischendes Statement abseits des Mainstreams
Mit „Drin was draufsteht“ beweisen Schnuppe, dass es für frischen Wind in der Musikszene keine Regeln braucht. Ihre Musik ist kantig, direkt und voller Spielfreude – ein wilder Ritt durch verschiedene Jahrzehnte und Genres, aber immer mit einem eigenen Stempel. Wer auf ehrlichen, ungeschönten Sound steht, sollte hier unbedingt reinhören.
Autor: Martin „Otte“ Oertel