Mit Crab Walk to Oblivion feuern THE SLIME eine knappe Viertelstunde purer Hardcore-Wut ab. Die Band aus Toronto bleibt ihrem Stil treu und verbindet rohe Energie mit thrashigen Riffs und gesellschaftskritischen Texten. Hier wird nichts beschönigt, keine Zugeständnisse gemacht – genau so, wie Hardcore sein sollte.
Ein unbändiger Sturm aus Riffs und Rebellion
Schon der Opener Washout Revenge reißt den Hörer in einen Strudel aus ungeschliffenen Gitarren und aggressivem Gesang, der sich wie ein Befreiungsschlag gegen gesellschaftliche Außenseiter anfühlt. Sludge bricht dann mit dem Tempo und taucht in düstere, schwere Klangwelten ein, die den Crossover-Geist des Albums unterstreichen. Danach knallt Moving Target mit einem klassischen Hardcore-Riff los und thematisiert den globalen Rechtsruck der letzten Jahre – ein Song, der musikalisch und inhaltlich auf den Punkt trifft.
Doch THE SLIME zeigen auch, dass sie über reines Chaos hinausdenken. In Russian Roulette erzeugt die Band mit präzisen Breaks und einer packenden Struktur eine düstere Anti-Kriegshymne, die den Wahnsinn der modernen Kriegsführung greifbar macht. Tracks wie Chemical Burn oder Slow Death setzen auf eine Mischung aus schnellen Hardcore-Passagen und schleppenden, fast doomigen Elementen, die das Album abwechslungsreich und unberechenbar machen.
Produziert von Dylan Frankland und gemastert von Will Killingsworth, bietet Crab Walk to Oblivion einen druckvollen, ungeschönten Sound, der perfekt zur rohen Attitüde der Band passt.
Fazit: Intensiv, wütend und absolut kompromisslos
THE SLIME liefern mit Crab Walk to Oblivion ein Hardcore-Manifest, das keinen Raum für überflüssigen Ballast lässt. Schnörkellos, aggressiv und voller Energie – dieses Album ist ein wütender Schlag gegen gesellschaftliche Missstände und musikalische Beliebigkeit. Fans von klassischem Hardcore, Crossover und kompromissloser Attitüde werden hier nicht enttäuscht.
Autor: Martin „Otte“ Oertel