Mit „Gut Holz“ melden sich Drei Meter Feldweg eindrucksvoll zurück und zeigen, dass sie mehr sind als nur eine weitere Punkrockband. Ihr fünftes Studioalbum ist ein energiegeladenes Werk, das zwischen persönlicher Melancholie, gesellschaftskritischer Schärfe und mitreißenden Hymnen pendelt. Der Titel ist dabei mehr als nur ein Kegelgruß – er steht für das, was die Band ausmacht: Zusammenhalt, Leidenschaft und ein unerschütterlicher Glaube an die Kraft der Musik.
Vom Kellerklub auf die großen Bühnen
Seit ihrem letzten Album „Durak“ hat sich viel getan: Charterfolge, ausverkaufte Tourneen und Festivalauftritte vor tausenden Fans. Doch trotz all dem Erfolg bleibt die Band geerdet und erzählt Geschichten, die direkt aus dem Leben stammen. Songs wie „Fünf kleine Kakteen“ verarbeiten das Loslassen gescheiterter Beziehungen, „Letzter Tanz“ nimmt Abschied von sterbenden Clubs, und „Irgendwo anders“ beschreibt das Gefühl von Fernweh und Rastlosigkeit.
Gesellschaftskritik mit neuer Härte
Doch Drei Meter Feldweg wären nicht sie selbst, wenn sie nicht auch einen klaren Blick auf die Welt werfen würden. 2025 ist kein einfaches Jahr, und das spiegelt sich in Songs wie „Krokodilstränen“, das den erstarkenden Extremismus thematisiert, oder „Wolken im Paradies“, das düstere Zukunftsszenarien skizziert. Die Band bringt eine neue, unverblümte Härte in ihr Songwriting, ohne dabei ihren melodischen Punkrock-Wurzeln untreu zu werden.
Fazit: Ein Album, das bleibt
Mit „Gut Holz“ liefern Drei Meter Feldweg ihre bisher vielschichtigste Platte ab. Mal laut und wütend, mal nachdenklich und melancholisch – aber immer echt und emotional. Dieses Album ist nicht nur ein Schritt nach vorn, sondern ein fester Schlag ins Schwarze.
Autor: Martin „Otte“ Oertel