Während überall Karnevalsmusik die Straßen beschallte, fanden sich am 1. März 2025 im AJZ Wermelskirchen Fans des Akustikpunks ein. Drei Künstler – Re:wollte, Qukser und Dan Ganove – boten dem bunten Treiben eine eindrucksvolle Alternative und bewiesen, dass Punk auch mit Akustikgitarren funktioniert.
Re:wollte eröffnet mit politischer Wucht
Den Abend eröffnete Re:wollte, ein Streetpunk-Sänger aus Ostfriesland, der mit seinen Songs über das Leben, Politik und gegen Nazis sofort für Stimmung sorgte. Trotz überschaubarer Zuschauerzahl war schnell klar, dass er eine treue Fanbase im Raum hatte. Texte wurden lautstark mitgesungen, und die Energie im Raum war greifbar. Mit seiner Mischung aus kritischen Themen und mitreißender Musik gelang es ihm, das Publikum von Anfang an mitzunehmen.
Qukser bringt Covers und klare Ansagen
Nach einer kurzen Umbaupause betrat Qukser die Bühne – oder besser gesagt: nahm Platz. Mit Akustikgitarre und markanter Stimme lieferte er Songs mit politischer Haltung und klaren Ansagen gegen Faschismus. Zwischendurch überraschte er mit einer Coverversion von Teenager Liebe (Die Ärzte), die das Publikum begeistert mitsang. Trotz weiterhin eher intimer Atmosphäre bewies Qukser, dass Akustikpunk keinesfalls leise sein muss.
Dan Ganove sorgt für Emotionen und Mitsingmomente
Als letzter Act des Abends enterte Dan Ganove die Bühne – und brachte das Publikum endgültig zum Mitsingen. Ob mit eigenen Songs wie Es geht noch lauter und Frösche weinen nicht oder mit bekannten Covers – die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Besonders bewegend: Sein Song The Clash, den er seiner verstorbenen Mutter widmete, wurde mit respektvoller Stille begleitet, bevor die Menge beim nächsten Stück wieder lautstark „Popel“ rief.
Nach mehreren Zugaben, darunter Alles nur geklaut von Die Prinzen, endete ein unvergesslicher Konzertabend. An der Bar wurde noch lange weitergefeiert, und die Besucher waren sich einig: Akustikpunk gegen Karneval – das hat sich gelohnt!
Autor: Thomas Robertz