Wenn Elektropunk ein Faustschlag wäre, dann wäre ROTZE der, der mitten ins Gesicht trifft – roh, ungeschönt und direkt. Das Brüder-Duo Robert und Mattze feuert mit seinem Debütalbum einen wütenden Soundtrack für alle ab, die sich von der modernen Welt verarscht fühlen. „THE GREATEST CHRONICLES OF THE COMPLETE ANTHOLOGY OF ROTZE ESSENTIALS – PLATINUM COLLECTION EDITION – YEARS 2023–2024“ ist so übertrieben wie sein Titel – und genau deshalb brillant.
Krachende Beats, bissige Texte, null Bullshit
ROTZE klingt nach Deichkind auf Krawall, nach Sleaford Mods mit mehr Sarkasmus und nach einer musikalischen Kneipenschlägerei gegen den Alltagstrott. Die Brüder, getrennt durch die Distanz zwischen Bremen und Hamburg, aber vereint in ihrer Wut, liefern krachende Beats, monotone Ansagen und ironisch zugespitzte Texte, die sich irgendwo zwischen Kapitalismuskritik und Alltagsfrust einordnen lassen.
Die 17 Tracks ihres Albums decken dabei alles ab, was das moderne Leben so „wunderbar“ macht: Wellnesszwang, Prokrastination, Wegbier, Zombieapokalypsenjesus oder der Buchsbaumzünsler – ROTZE macht vor keinem Thema halt. Jeder Song ist eine Abrechnung mit dem Bullshit, den uns die Gesellschaft als Normalität verkauft, mal augenzwinkernd, mal mit der Wucht eines Vorschlaghammers.
Fazit: ROTZE ist Pflichtprogramm für Elektropunk-Fans
Wer Elektropunk mit Attitüde, Humor und einem satten Schuss Wahnsinn mag, kommt an ROTZE nicht vorbei. Ihr Debüt ist eine Sammlung von Hits, die provozieren, unterhalten und zum Nachdenken anregen. Die perfekte Musik für alle, die sich lieber mit Wortwitz und Wut als mit Weichspüler durch den Alltag schlagen.
Autor: Martin „Otte“ Oertel