Es war das Ende einer Ära: Die Lokalmatadore sagten nach Jahrzehnten voller Schweiß, Bier und unverkennbaren Ruhrpott-Hymnen Lebewohl. Eigentlich war nur eine große Abschiedsshow im Turock in Essen und ein kleineres Konzert in den Rathsstuben in Mülheim geplant. Doch der Run auf die Karten war so überwältigend, dass es am Ende drei Turock-Shows gab – und das große Finale schließlich am 16. Februar 2024 im „Don’t Panic“ Essen stattfand.
Volles Haus, volle Energie – Ein Abschied mit Pauken und Trompeten
Schon beim Betreten der Venue war klar: Das „Don’t Panic“ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Kein Wunder – schließlich handelte es sich um die allerletzte Show einer Band, die über Jahrzehnte den Soundtrack zahlloser Kneipennächte, Festivalexzesse und Stadionpöbeleien geliefert hatte. Ohne Vorband ging es direkt los – und ab 17 Uhr bebte der Laden.
Stargast, Überraschungen und große Emotionen
Als Babette von „Babette and her Clone“ beim achten Song „Herz aus Gold“ als Stargast auf die Bühne kam, war das Publikum endgültig auf Betriebstemperatur. Selbst zwei Coverversionen der Puhdys – „Alt wie ein Baum“ und „Wenn ein Mensch lebt“ – wurden überraschend ins Set aufgenommen und lautstark abgefeiert.
Nach 25 Songs kündigte sich das Ende mit einem Knall an: „In den Arsch“ brachte den Saal noch einmal zum Kochen, bevor die Band kurz von der Bühne verschwand – natürlich nur, um für eine fette Zugabe zurückzukommen.
Doch so energiegeladen der Abend begann, so emotional wurde er gegen Ende. Man merkte den Lokalmatadoren an, dass es ihnen nicht leicht fiel, Abschied zu nehmen. Spätestens bei „El Lokalmatador“, als die ersten Tränen im Publikum flossen, wurde es spürbar: Das war endgültig das letzte Kapitel.
Mit vier weiteren Songs kämpfte sich die Band durch den Abschiedsschmerz, bevor sie sich schließlich mit „Schönen Dank“ verabschiedete – sichtlich bewegt, aber auch stolz auf das, was sie hinterlassen haben. Das Publikum feierte noch lange weiter – denn eine Legende stirbt nie.
Autor: Thomas Robertz