Im Metal tummeln sich zahlreiche extravagante und individuelle Stilmixe, doch was das britische Projekt Hell Below auf seinem mitreißenden Album „Monsters From The Subconscious“ präsentiert, ist selbst für eingefleischte Genrefans eine faszinierende Neuheit. Stark geprägt von Klassikern wie Halloween, Freitag der 13. und Return Of The Living Dead, kombiniert der Ideengeber Metal mit klangvollen Darksynth-Elementen und entführt seine Hörer in eine düstere Welt voller Nostalgie. Dabei verbindet Hell Below das Beste aus beiden Welten, sodass sich sowohl Liebhaber elektronischer Klänge als auch Metal-Enthusiasten unmittelbar abgeholt fühlen.
Faszination der 80er-Horrorästhetik
Schon das Intro „The Only Way Out Is Through“ lässt unmissverständlich erahnen, dass Hell Below eine tiefe Leidenschaft für den Horror- und Dark-Wave-Sound der 80er verspürt. Sphärische Synths sorgen für ein unheimlich atmosphärisches Ambiente, während kräftige Metalriffs nahtlos in die Komposition integriert werden und den Hörer in eine schaurige Vergangenheit zurückversetzen. Dieses Wechselspiel zwischen nostalgischer Klangästhetik und harter Gegenwart erzeugt ein Sounderlebnis, das mit seinem packenden Charakter an Kultfilme aus der Videotheken-Ära erinnert.
Vielschichtige Klangwelten und packender Instrumentalsound
Bei „Your Soul Is Mine“ demonstriert Hell Below eindrucksvoll, wie sich Darkwave-Synthesizer und druckvolle Metal-Gitarren zu einer stimmigen Einheit verweben. Man fühlt sich beinahe, als würde Freddy Krüger um die Ecke schleichen, während fette Basslines und präzise Drums ein treibendes Fundament schaffen. Durch progressiv eingesetzte Takt- und Tempowechsel bleibt das Arrangement stets spannend. Die Synthesizer spielen außerdem mit farbenfrohen wie unheilvollen Melodien, was zu einem dichten Klangbild führt, das unweigerlich Kopfkino auslöst.
Wer sich von „Monsters From The Subconscious“ mitreißen lässt, wird unweigerlich in die 1980er-Jahre katapultiert. Dennoch ist das Endergebnis alles andere als angestaubt, denn Hell Below vereint eine moderne Produktionsweise mit einer Liebeserklärung an ikonische Horrorfilme vergangener Tage. Der bewusste Verzicht auf Gesang erlaubt es, die epischen Synth-Themen und Gitarrenriffs vollständig zu entfalten. Hier werden Erinnerungen an den schleimigen „Tarman“ aus Return Of The Living Dead oder das unheimliche Treiben von Michael Mayers in Halloween wach, wobei die Musik genügend Raum für eigene Fantasie lässt.
Progressive Arrangements zwischen Düsternis und futuristischem Glanz
„Premenition“ eröffnet mit einer kunstvoll inszenierten Synth-Passage, die sich sachte zu einer intensiven Kollaboration aus hämmernden Gitarren und rhythmischen Percussion-Elementen steigert. Dabei fällt auf, wie clever Hell Below mit Melodievariationen spielt. Während der Song fortschreitet, tauchen immer wieder überraschende Twists auf, die den Spannungsbogen hoch halten. Nick McMullen, der kreative Kopf hinter dem Projekt, jongliert mühelos mit akustischen Drums, elektronischen Einsprengseln und durchdringenden Gitarrenriffs, was „Cemetery Man“ eindrucksvoll beweist. Bei diesem Track wabern bedrohliche Synth-Sphären durch die Luft und verleihen dem Stück eine gespenstische Note, die sich perfekt für eine düstere Clubnacht oder eine Fahrt durchs nächtliche Stadtbild eignet.
Beeindruckende Mischung aus nostalgischem Charme und modernem Metal
Mit „Hex“ geht es in rasantem, aber stets kontrolliertem Tempo weiter. Bedrohlich dröhnende Synth-Flächen leiten den Song ein, bevor mächtige Gitarrenriffs und variabel eingesetzte Drums einsetzen. Der mitreißende Rhythmus profitiert vom gelungenen Zusammenspiel zwischen akustischen und elektronischen Elementen. Nicht zuletzt liefern die kunstvoll arrangierten Leads genügend Raffinesse, um auch nach mehrmaligem Hören neue Facetten zu entdecken.
In „Fangs Of Fury“ baut Hell Below einen energiegeladenen Spannungsbogen auf, bei dem Synthesizer und Metal passgenau zusammenfinden. Virtuos verschmelzen Gitarrenläufe mit retrofuturistischen Klängen und erzeugen einen wahren Sog. Setzt man dann zu „Demons“ über, rückt die Gitarre noch stärker in den Vordergrund und ergänzt die unheilvollen Horror-Sounds, die im Hintergrund lauern. Das Album „Monsters From The Subconscious“ bleibt so fortlaufend spannend und gleicht einem umfassenden Horror-Trip, der temporeiche als auch atmosphärische Momente nahtlos vereint.
Dramatische Höhepunkte und epischer Ausklang
„Death From Above“ eröffnet sich als sphärische Synth-Ouvertüre, bei der glasklare, elektronische Beats zunächst die Führung übernehmen. Pulsierende Basswellen erhöhen allmählich die Intensität, bis verzerrte Gitarren mit der eindringlichen Leadmelodie übernehmen und der Song in ein energetisches Wechselspiel mündet. Das Arrangement bleibt dabei in ständiger Bewegung und wechselt fließend zwischen akustischen Drums und Elektronik, was an apokalyptische Filmszenen erinnert, in denen ein gesamter Landstrich vom Inferno heimgesucht wird.
Schließlich vereint „The Lost“ sakrale Orgelsounds mit subtiler Elektronik und erzeugt ein tiefgehendes, fast schon verträumtes Klangspektrum. Auf diesen Moment der Andacht folgt der Abschluss-Track „To The End“, der bedächtige Gitarrenriffs, treibende Doublebass-Akzente und unverkennbar dunkle Synth-Passagen zusammenführt. Das Ergebnis ist eine Synth-Metal-Fusion, die das Album in einem intensiven Finale münden lässt und erneut beweist, wie wandelbar Hell Below sein kann.
Unsere Wertung:
Unser Fazit:
„Monsters From The Subconscious“ vereint gekonnt den Charme der 80er-Horrorfilme mit zeitgemäßen Metal- und Darksynth-Elementen. Das Album erzählt seine Geschichte rein instrumental und entfaltet gerade dadurch eine unglaubliche Intensität. Wenn pulsierende Synth-Flächen auf harte Gitarren treffen und der Hörer praktisch inmitten eines schaurigen Filmsets steht, hat Hell Below sein Ziel erreicht. Freunde von finsterer Retro-Stimmung und modernen Klangabenteuern werden hier definitiv fündig und können sich auf eine packende Reise durch unheimliche und zugleich faszinierende Soundwelten freuen.
Kritik von: Philipp „Pfnörki“ Gottfried
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