Die Masken sind gefallen: Vier Meter Hustensaft klagen Im Interview Intoleranz, Empathielosigkeit und Gleichgültigkeit an! (Playlist) [ Punk | Punkrock | Deutschpunk ]

Punkrock aus dem Herzen Düsseldorfs mit weiblichem Gesang und klarer Kante! Das ist eine treffende Beschreibung, wenn es um „Vier Meter Hustensaft“ geht – eine der starken Punkbands mit Frau am Mikro, die nicht zögern, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Vor zwei Wochen ist ihre aktuelle EP „Kein Vergeben Kein Vergessen“ über NRT-Records erschienen und überzeugt auf ganzer Linie! Hohe Verkaufszahlen auf Amazon und ausverkaufte Lagerbestände in den Kaufhäusern geben ihnen recht. Anlässlich dieser Veröffentlichung haben wir uns mit Gitarrist Phil unterhalten.

Schaut hier die Clips und hört die Songs von Vier Meter Hustensaft aus ihrer aktuellen EP und schaut die Clips! LOS!

Hallo zusammen! Wie geht’s euch heute?

Danke, uns gehts super! Die letzten Wochen waren doch sehr aufregend

Ihr habt am Wochenende um den 27. September herum auf dem Punk- und Alternative-Festival „Wagner’s Pestspiele“ gespielt. Wie habt ihr die Atmosphäre dort erlebt?

Die Atmosphäre war wie immer super. 202062021 haben wir dort auch bereits die Pestspiele veranstaltet UND SO WIRD ES AUCH IM KOMMENDEN JAHR SEIN

Eure neue EP „Kein Vergeben Kein Vergessen“ ist gerade erschienen. Was bedeutet dieser Titel für euch persönlich?

Der Titel der EP bezieht sich auf den Titeltrack. In dem Song wird die Unterdrückung von Kindern elterlicherseits beandelt und eben auch welche auswirkung es auf die spätere entwicklung haben kann

Welche Themen behandelt ihr auf der neuen EP, und was hat euch dazu inspiriert, diese auszuwählen?

Die Themen auf der EP sind wie immer sozial und gesellschaftskritisch Punkt die Inspiration dazu muss man in der Regel nicht allzu lange suchen solange man mit offenen Augen durch die Welt geht.

Wie spiegelt der Song „Kein Vergeben“ eure persönlichen Erfahrungen oder Beobachtungen wider?

Hier handelt es sich um persönliche Erfahrungen in der Kindheit.

Mit „Misch Dich Ein“ nehmt ihr Stellung zu wichtigen gesellschaftlichen Themen. Warum ist es euch wichtig, solche Botschaften in eurer Musik zu vermitteln?

Die Unterdrückung anders liebender Menschen geht einfach gar nicht! Wir haben mit unserer Musik ein kleines Sprachrohr und das können wir dazu natürlich wunderbar nutzen.

„Nightbeaver“ thematisiert die Herausforderungen des modernen Lebens. Was möchtet ihr den Hörern mit diesem Song mitgeben?

Es ist wichtig Sich immer auf die eigenen Werte zu besinnen und ab und zu mal versuchen das Gehirn auszuschalten und zur Ruhe zu kommen.

Welche Gedanken und Emotionen stehen hinter dem Song „Alle Gegen Einen“?

Es ist einfach erschreckend zu sehen wie gerade ältere Menschen die Augen vor der Zukunft verschließen nur um sich nicht selbst einschränken zu müssen. Dies ist gerade bei Fridays for Future und ähnlichen Bewegungen extrem auffällig und erschreckend zu sehen.

Copyright: Cora Stern

Ihr habt „Hammerschlageffekt“ von Nonstop Stereo gecovert, ein Song, der sich mit Sucht und Realitätsflucht beschäftigt. Was bedeutet dieser Song für euch?

Hammerschlageffekt ist einfach ein mega Song! Was gibt es da noch zu erklären? :D. <lacht> Kleiner scherz am Rande. Es geht wie du schon sagst um genau dieses Thema. Aber hier ein Statement: KEINE – MACHT – DEN – DROGEN!

Wie würdet ihr die musikalische Entwicklung eurer Band seit der Gründung beschreiben?

Mittlerweile wissen wir sehr gut was wir können und was wir wollen und wie wird das gut umgesetzt bekommen! Ich denke das zeigt sich an der neuen EP ganz deutlich

Wie habt ihr als Band die Zeit seit eurer Gründung während des Lockdowns genutzt und welche Auswirkungen hatte das auf eure Musik?

Wir haben damals praktisch als Band im Home Office gearbeitet. Das war zwar mega lästig aber trotz allem war es und dadurch möglich die Zeit super zu nutzen. Wir haben damals ja nur knapp 4 Monate nachdem wir zum ersten Mal im Proberaum zusammengespielt haben die erste Show gespielt.

Welche Herausforderungen habt ihr als Band in den letzten Jahren gemeistert, und wie haben sie euch geprägt?

Die größten Herausforderungen waren mehrere Umzüge und auch das Verlassen unseres alten Proberaums. Dadurch sind jetzt spontane Proben etwas schwieriger geworden. Unser großer Vorteil ist aber dass wir diese getrennte Situation schon bei unserer Gründung sehr gut gemeistert haben und jetzt wieder etwas mehr Home Office machen 😀

Wie wichtig ist euch der direkte Kontakt zu eurem Publikum, und wie pflegt ihr diesen?

Sehr wichtig! wir sind eine kleine Band und ohne unser Publikum sind wir nichts. In der Regel hängen wir nicht in einem Backstage Raum herum, sondern sind selbst vor der Bühne oder direkt selbst am Merch

Was motiviert euch, weiterhin Musik zu machen und eure Botschaften zu verbreiten?

Was das für eine Frage? 😀  Musik machen ist uns allen sehr sehr sehr wichtig da braucht es keine gesonderte Motivation.

Schaut man sich die aktuelle Lage an, wie das gesellschaftliche Klima immer rauer wird, wie erlebt und empfindet ihr das? Glaubt ihr, dass die „Masken“ einfach fallen?

Gegenfrage: welche Masken sollen denn jetzt noch fallen? Die Faschos sind doch schon wieder überall präsent und schämen sich nicht mehr.

Wie beeinflusst die aktuelle gesellschaftliche Situation eure Musik und eure Texte?

Wir waren immer schon durch die Aktualität der gesamten Krisen beeinflußt. Wir sind keine FunPunk Band und immer nur Songs über Bier wären auch irgendwann langweilig…

Welche Rolle spielt für euch die Live-Performance im Vergleich zur Studioarbeit?

Studioarbeit ist wie es der Name schon sagt sehr viel Arbeit. Die live Performance bis dann der Lohn aus dieser Arbeit und macht in der Regel einfach viel mehr Spaß.

Habt ihr bestimmte Rituale oder Gewohnheiten, wenn ihr neue Musik schreibt oder aufnehmt?

Nein 😀

Wie seht ihr eure Rolle als Künstler in der heutigen Gesellschaft?

Immer noch wichtig auch wenn man mittlerweile den Eindruck hat das Kunst in unserem Bereich nicht mehr so wertgeschätzt wird.

Gibt es besondere Ereignisse oder Momente, die eure Musik oder eure Botschaften beeinflusst haben?

Die Musik weniger, aber die Texte natürlich schon. Als Beispiel: Misch dich ein entstand nach dem Mord beim CSD in Münster. Hierbei seien aber ganz klar die persönlichen Erfahrungen unserer Sängerin Yve hervorzuheben. Sie ist bisexuell und muss nicht nur wegen sich selbst, oft in die defensive gehen.

Was sind eure Pläne für die Zukunft, sowohl musikalisch als auch als Band?

Wir wollen im kommenden Jahr wieder mehr Konzerte spielen und arbeiten derzeit bereits an einem neuen Album. Musikalisch wird es natürlich wieder ein Album in unserem altbekannten Stil werden.

Wie habt ihr die Zusammenarbeit mit eurem aktuellen Label NRT-Records erlebt, und welche Auswirkungen hat diese Zusammenarbeit auf eure Musik?

Die Zusammenarbeit bis jetzt ist echt der Wahnsinn Punkt die letzten Monate waren ein ganz schön irrer Ritt ( im positiven). Auswirkungen auf die Musik hat das keine wir machen weiterhin so wie wir wollen 🙂

Welche Botschaften möchtet ihr mit eurer Musik vermitteln, und was erhofft ihr euch von euren Hörern?

Alle sollten mal etwas demütiger durchs Leben gehen und nett zu anderen sein den Leuten helfen die Hilfe benötigen.

Gibt es etwas, das ihr euren Fans und unseren Lesern noch mit auf den Weg geben möchtet?

Geht auf mehr Konzerte! Und werdet endlich wach! Lasst euch nicht verführen egal von wem! und steht zu eurer eigenen Meinung!

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