Mit ihrer neuen Single „The Next Big Thing“ betreten LAWN CHAIR die Manege des großen Musikzirkus – und präsentieren einen Song, der nicht nur den Titel trägt, sondern auch so klingt. Zwischen ironischer Selbstverortung und pulsierendem Pop-Funk wagen sie den Spagat zwischen Tanzfläche und Selbstreflexion.
Zwischen Glitzer-Vision und Realitätsschmerz
Musikalisch verabschiedet sich die Band von klassischen Gitarrenfronten und serviert stattdessen eine Bassline, die so sehr groovt, dass selbst Prince von der Couch aufspringen würde. Die Drums? Elektronisch, kühl und dabei doch unverschämt tanzbar. Es ist ein Sound, der sich irgendwo zwischen Britpop-Flashbacks und futuristischer Popästhetik einpendelt – und genau da fühlt sich LAWN CHAIR hörbar wohl.
Textlich hält Sängerin Claudia Schlutius dem ewigen Traum vom großen Durchbruch den Spiegel vor. Der Druck, glänzen zu müssen, ist allgegenwärtig – und doch schwingt in jedem Vers der Wunsch mit, endlich gesehen zu werden. Der Song ist sowohl Kommentar als auch Teil des Spiels: klug, eingängig und mit einem Augenzwinkern.
Fazit: Die nächste große Sache? Mit Ansage.
„The Next Big Thing“ ist mehr als ein ironischer Titel – es ist eine selbstbewusste Ansage. LAWN CHAIR zeigen, dass sie nicht nur den Nerv der Zeit treffen, sondern auch bereit sind, sich weiterzuentwickeln. Der Song klingt nach Glanz und Schweiß, nach Zweifel und Disco, nach Jetzt und Vielleicht.
Autor: Martin „Otte“ Oertel