Konzertbericht: Liedermacher mit Haltung – Falk in der Kölner Comedia [ PUNK | Rock | Konzertbericht ]

Im Herzen von Köln, genauer gesagt im gemütlichen Theater der Comedia, versammelten sich am 28. März 2025 rund 200 Menschen, um einem Künstler zu lauschen, der längst kein Unbekannter mehr ist: Falk. Seit über zehn Jahren ist der Liedermacher unterwegs – mal im Vorprogramm von Götz Widmann, mal solo, mal kritisch, mal humorvoll, aber immer ehrlich. Unterstützt wurde er an diesem Abend von Melvin Haack, der mit eigenem Programm und einer kleinen Überraschung für Gesprächsstoff sorgte.

Zwischen Witz, Zwillingsverwirrung und Wortwitz

Den Abend eröffnete Melvin Haack mit Auszügen aus seinem Soloprogramm „Das letzte Einhirn“. Seine Songs bewegten sich zwischen absurder Komik, gesellschaftlichem Spiegel und verspieltem Nonsens – eine Mischung, die gut ankam. Für Verwirrung – und Schmunzeln – sorgte ein kurzer Gastauftritt seines Zwillingsbruders Dr. Adrian Haack, der plötzlich auf der Bühne stand und dem Publikum das Gefühl gab, einer Illusion aufgesessen zu sein. Die frappierende Ähnlichkeit der Brüder hinterließ Fragezeichen – und Applaus.

Falk zwischen Alltag, Politik und Gefühl

Direkt im Anschluss betrat Falk Plücker die Bühne – allein, mit Gitarre und einem Repertoire, das von tiefgründiger Gesellschaftskritik bis zu leiser Alltagsbeobachtung reichte. Seine Mischung aus neuen und alten Liedern fand schnell Zugang zum Publikum. Da wurde über Kinder philosophiert, über die Liebe gelacht und die Politik hinterfragt – alles verpackt in Melodien, die hängen bleiben und Texte, die wirken.

Nach rund 45 Minuten war erst einmal Liedermacherpause angesagt – eine Tradition, die Falk pflegt. Währenddessen nutzte das Publikum die Gelegenheit, sich mit Getränken und Merchandise einzudecken – oder das eben Gehörte im Gespräch zu verarbeiten.

Der zweite Teil des Konzerts war nicht weniger lebendig. Falk präsentierte weitere neue Songs, die sogar live für sein kommendes Album aufgenommen wurden – ein intimer Einblick in den kreativen Prozess, den das Publikum mit Respekt und Aufmerksamkeit verfolgte.

Zugabe und Abschluss mit Gefühl

Als das reguläre Set beendet war, war das Publikum längst nicht bereit für den Heimweg. Mit lautem Applaus forderten sie eine Zugabe – und Falk kam dieser Bitte gern nach. Zwei weitere Lieder folgten, die den Abend rund machten. Danach verabschiedete er sich endgültig, nicht ohne nochmals auf den Merchandise-Stand hinzuweisen – ein Ort, der sich beim Hinausgehen regen Zulaufs erfreute.

Ein ruhiger, aber intensiver Abend. Kein Pogo, kein Bierduschen – stattdessen feinsinnige Texte, echtes Handwerk und ein Publikum, das zuhörte, lachte und nachdachte. Falk zeigte erneut, dass Liedermacherei lebendig ist – und dass man mit Haltung, Witz und Herz sehr wohl ein Theater füllen kann.

Autor/Fotos: Thomas Robertz

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