Zwischen Dunkelheit und Befreiung: Olympus ist ein emotionaler Sturm [ Metal | Metalcore | Hardcore | Core ]

Mit Olympus entführen May The Tempest in ein intensives Seelengewitter. Der Track ist keine leichte Kost, sondern ein musikalischer Seismograf für innere Erschütterungen – ein Song, der dorthin blickt, wo Schmerz, Isolation und der Wunsch nach Erlösung aufeinandertreffen. Was zunächst wie ein Fall ins Bodenlose beginnt, entpuppt sich als Kampfansage gegen das Verlorengehen im eigenen Kopf.

Der Sound ist wuchtig, treibend und kompromisslos – aber unter der rauen Oberfläche brodelt ein lyrischer Kern voller Zerrissenheit, Hoffnung und der Sehnsucht, sich selbst wiederzufinden.

Musik als kathartischer Ausbruch

May The Tempest schaffen mit Olympus ein klangliches Abbild einer psychischen Gratwanderung. Zwischen hämmernden Breakdowns, flirrenden Gitarren und einer Stimme, die mal schreit, mal fleht, entfaltet sich ein Song, der sich wie eine innere Explosion anfühlt. Jede Zeile wirkt wie ein Splitter aus einem Gedankensturm – ehrlich, roh und eindringlich.

Der Text erzählt von Stillstand, vom Verharren in alten Wunden – aber auch vom Mut, Veränderung zuzulassen. „I feel most alive now that I’m ready to die“ ist kein nihilistisches Bekenntnis, sondern ein radikales Innehalten vor dem Neuanfang. Schmerz als Katalysator, nicht als Endpunkt.

Musikalisch bietet Olympus alles, was moderner Core mit Tiefgang braucht: Dynamik, ein perfekt austariertes Spiel zwischen Härte und Melodie und eine Produktion, die trotz aller Brutalität nie überproduziert wirkt. Hier bleibt Raum für Echtheit.

Fazit: Fall und Aufstieg in einem Atemzug

Olympus ist mehr als ein Song – es ist ein innerer Monolog im Ausnahmezustand. May The Tempest zeichnen mit brutaler Ehrlichkeit ein Bild psychischer Dunkelzonen, ohne sich in ihnen zu verlieren. Im Gegenteil: Der Song ist ein Aufbruch, geboren aus der Not.

Wer Musik sucht, die wehtut, aufrüttelt und trotzdem neue Perspektiven öffnet, wird in Olympus nicht nur einen Track, sondern einen Verbündeten finden.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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