Mit „Chains“ setzt das iranische Gothic-Doom-Projekt SHIVERED seinen Weg fort – noch düsterer, noch konsequenter, noch näher an der endgültigen Leere. Nach dem introspektiven Vorgänger „Existential Mourning“ öffnet das neue Konzeptalbum keine Türen mehr, sondern schließt sie. Was bleibt, ist ein achtteiliger Blick in Abgründe, in denen menschliche Tragödien, kollektiver Untergang und der stille Zerfall ganzer Gesellschaften ineinander verschwimmen.
Ketten aus Klang: Acht Schritte in die Finsternis
„Chains“ ist mehr als ein Album – es ist ein langsamer Sturz. Jeder der acht Songs brennt sich in Zeitlupe durch Themen wie Massenselbstmord, inneren Kollaps und die Frage, wie Zivilisationen sterben, ohne dass jemand schreit. SHIVERED lässt die Welt nicht explodieren, sondern verstummen.
Der Sound bleibt tief im Gothic Doom verwurzelt: schwer, langsam, atmosphärisch – aber kein reines Elend. Stattdessen wirkt die Musik wie resignierte Akzeptanz. Als würde man zusehen, wie alles in sich zusammenfällt, und begreifen, dass Widerstand längst zu spät ist.
Fazit – Ein Konzeptalbum, das nachhallt wie ein letzter Herzschlag
Mit „Chains“ schafft SHIVERED ein Werk, das bedrückt, fesselt und zugleich eine merkwürdige Ruhe ausstrahlt. Die acht Tracks sind schwer verdaulich – und sollen es sein. Sie begleiten nicht nur den Untergang, sie dokumentieren ihn.
Dieses Album ist eine Einladung, sich der Dunkelheit auszusetzen, ohne Ablenkung, ohne Trost. Ein kompromissloser Beitrag zum Gothic Doom, intensiv und unaufgeregt, schmerzhaft und zugleich überraschend klar.
„Chains“ ist kein Soundtrack für den Alltag – es ist ein Soundtrack für den Moment, in dem man die Wahrheit erkennt: Manchmal geht die Welt nicht unter. Manchmal hört sie einfach auf, zu existieren.
Autor: Martin „Otte“ Oertel

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