Mit „Aftermath“ eröffnet JULIEL, das Projekt der Bornheimer Musikerin Juliane Ehl, nicht nur ein Musikvideo, sondern gleich ein ganzes Kopfkino. Der Song stammt aus dem Album The Time Of The Ashes (2024) und bringt mit seinen sechseinhalb Minuten eine düstere Vision zum Leben: eine Welt nach dem Einschlag, gebrochen, verbrannt und doch voller Überlebensinstinkt.
Klanggewitter trifft visuelle Endzeit
Musikalisch bewegt sich „Aftermath“ in einem packenden Spannungsfeld aus Midtempo-Prog-Metal und soundtrackartigen Passagen. Das Stück entfaltet eine Atmosphäre, die zwischen monumentaler Wucht und bedrückender Stille pendelt – wie das Atmen nach einer Katastrophe.
Das Video setzt diese Stimmung konsequent in Bilder: Der gewählte Eisenbahntunnel als Rückzugsort von Überlebenden kontrastiert mit den apokalyptischen Szenen der Vernichtung. Feuer, Asche und Dunkelheit treffen auf menschliche Fragilität und die Frage, wie es nach dem Zusammenbruch weitergeht. JULIEL gelingt hier das Kunststück, Musik und Bildsprache zu einer Einheit zu verschmelzen – der Sound wirkt wie der Puls der gezeigten Welt.
Fazit: Ein Endzeit-Manifest voller Intensität
„Aftermath“ ist mehr als nur ein Song – es ist der Auftakt zu einer musikalischen Erzählung über Zerstörung, Überleben und Hoffnung im Schatten des Chaos. Juliane Ehl beweist damit erneut, dass sie als Gitarristin, Sängerin und Songwriterin nicht nur virtuos, sondern auch visionär arbeitet. Dieses Werk zeigt: Wenn die Welt in Asche liegt, bleibt die Musik als Stimme der Erinnerung – und des Neubeginns.
Autor: Martin „Otte“ Oertel