Mit ihrem Debüt Your Diary schlagen Like We Are eine Tür auf, hinter der sich ehrliche Gefühle und rohe Energie begegnen. Das Album wirkt wie ein persönlicher Brief, in dem intensive Emotionen und kühle Elektronik nebeneinander bestehen — mal flirrt ein Synth-Teppich, dann reißt ein verzerrtes Riff alles wieder auf. Kurz: hier erzählt eine Band vom Menschsein, die keine Schonhaltung kennt.
Zwischen Kollaps und Aufbruch — Das Album im Zentrum
Your Diary erzählt scenes aus dem Alltag, die brennen: Überforderung, innere Leere, Zweifel — aber auch kleine Siege und der Wille, weiterzumachen. Musikalisch balanciert das Quartett souverän zwischen modernem Hardcore-Attacken, elektronischen Texturen und Refrains, die sich wie Thermometer in den Kopf stechen. Die Arrangements verzichten auf überflüssigen Schnickschnack, stattdessen setzen Like We Are auf Dichte: treibende Beats, drückende Bassläufe und ein Gesang, der gelegentlich ins Zerbrechliche kippt, dann wieder mit voller Wucht nach vorn prescht.
Was beeindruckt, ist die Mischung aus Direktheit und Feingefühl. Die Band formuliert wütende Passagen ohne Pathos, gibt verletzlichen Momenten Raum und schafft so einen Sound, der kompromisslos ist und zugleich empathisch bleibt. Die Produktion betont diesen Kontrast — Elektronik dient nicht als bloße Verzierung, sondern als Verstärker für Stimmungen; an den richtigen Stellen zündet sie Gänsehaut. Insgesamt entsteht das Bild einer Band, die ihre eigenen inneren Stürme in kraftvolle Songs gießt.
Fazit — Ein Tagebuch, das lauter spricht als viele Reden
Your Diary ist mehr als ein Erstling: es ist ein authentisches Statement einer Band, die sich nicht mit halben Wahrheiten zufriedengibt. Like We Are erschaffen ein dichtes, emotionales Werk, das sowohl den Schmerz als auch die Hoffnung ernst nimmt. Wer auf Songs steht, die direkt ins Mark zielen und dabei melodisch bleiben, findet hier ein Debüt, das nachhallt — und Lust auf mehr macht.
Autor: Martin „Otte“ Oertel

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