COLD IN BERLIN – Wenn Dunkelheit Gestalt annimmt [ Doom Metal | Post Punk | Krautrock ]

Manche Bands schaffen es, Grenzen nicht nur zu verschieben, sondern sie vollständig aufzulösen. Mit „Wounds“, ihrem fünften Album, öffnen COLD IN BERLIN aus London ein Tor in eine Welt, in der Finsternis, Experiment und hypnotische Schönheit Hand in Hand gehen. Synthesizer, Free-Jazz-Bläser und unberechenbare Rhythmen lassen die Musik wie einen Sog wirken – tief, kalt und unwiderstehlich.

Das Spiel mit Gegensätzen

Die erste Single „Hangman’s Daughter“ ist exemplarisch für die Reise, auf die das Album führt: Ein pulsierender Techno-Bass, zerschnitten von messerscharfen Gitarren, getragen von Mayas magnetischer Stimme, die Geschichten nicht singt, sondern beschwört. COLD IN BERLIN verweben Doom, Post-Punk und Krautrock zu einem Klangkosmos, der zugleich verstörend roh und betörend schön wirkt.

Seit ihrer Gründung 2010 in der Gothic-Underground-Szene Londons hat die Band sich stetig weiterentwickelt. Heute zählen sie zu den intensivsten Live-Acts Großbritanniens – eine Formation, die es versteht, das Publikum mit brachialer Energie zu überwältigen und gleichzeitig mit atmosphärischer Tiefe in den Bann zu ziehen.

Fazit: Ein Monument aus Klang und Schatten

Wounds“ ist mehr als ein Album – es ist ein Ritual, das die Hörenden in eine Zwischenwelt aus Dunkelheit und Ekstase führt. COLD IN BERLIN liefern hier ihr bislang ambitioniertestes Werk ab: kompromisslos, fesselnd und von einer Wucht, die nicht nur gehört, sondern auch körperlich gespürt werden will.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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