ZURÜCK INS ELEND – DONNER ZÜNDEN DEN NÄCHSTEN SCHMERZBLITZ [ Review | Punk| Punkrock | Rock ]

Mit „Zurück ins Elend“ melden sich Donner wuchtiger, schwerer und schonungsloser zurück als je zuvor. Das Aschaffenburger Deutschpunk-Trio liefert fünf Tracks, die nicht einfach nur knallen – sie schlagen ein. Weg sind die hoffnungsvollen Zwischentöne der Vorgänger „Tresengeschichten“ und „doch kaputt“. Stattdessen treten Melancholie, Frust und eine klare Abrechnung mit dem Zustand der Welt in den Vordergrund. Donner zeigen hier: Man kann nur so laut schreien, wie es in einem dröhnt.

Fünf Songs, fünf Treffer, null Rücksicht

Auf „Zurück ins Elend“ bündeln Donner alles, was ihren Sound ausmacht: rohe Energie, keifender Hardcore-Gesang, der jeden Satz wie eine Waffe führt, und Texte, die keinen Trost spenden wollen. Die fünf Songs ballern nicht nur – sie brennen.

Die Band bewegt sich konsequent zwischen innerer Dunkelheit und äußerer Systemkritik. Melancholie trifft auf angepisste Verzweiflung, persönliche Ruinen auf gesellschaftliche Hässlichkeiten. Donner reißen den Schleier weg und legen offen, was kaputt ist – ohne Schönfärben, ohne Durchatmen.

Musikalisch bleibt keine Sekunde Ruhe: treibende Drums, schroffe Gitarren und Vocals, die klingen, als würden sie durch Splitt gerufen. Es ist genau die Art Deutschpunk, die nicht unterhalten will, sondern gebraucht wird, wenn die Realität zu laut wird.

Fazit: Ein Schlaglicht für alle, die noch fühlen

„Zurück ins Elend“ ist kein Wohlfühl-Release. Es ist ein Statement. Fünf Songs, die sich weigern, wegzusehen oder klein beizugeben. Donner liefern hier den Soundtrack für alle, die sich zwischen Frust, Müdigkeit und Widerstand wiederfinden – ehrlich, direkt und ohne Rettungsring.

Wer Deutschpunk sucht, der nicht nur lärmt, sondern Bedeutung hat, wird an diesem Release nicht vorbeikommen.

Autor: Martin „Otte“ Oertel