WUT MIT HERZ – DIM PROSPECTS ZÜNDEN “ABSCHEU UND NEUGIER” [ Review | Punk | Hardcore | Rock ]

Mit Abscheu und Neugier melden sich Dim Prospects in einer Vehemenz zurück, die sofort spürbar macht: Diese Band hat weder ihre Kanten verloren noch ihr Gespür für Melodien begraben. Ihr Sound bleibt ein ungezähmtes Gemisch aus Punk und Hardcore, ohne sich irgendeinem Etikett zu ergeben – roh, direkt, aber immer mit einem Gefühl für musikalische Schönheit, das zwischen den Zeilen aufblitzt.

Zwischen Zorn und Leuchten – Das innere Feuer des Albums

Dim Prospects bleiben sich auch auf diesem Werk treu: DIY im Herzen, klare Haltung im Kopf und ein unmissverständliches Brodeln im Bauch. Abscheu und Neugier klingt, als hätte man all den Frust unserer Gegenwart destilliert, ihn in Akkorde gegossen und mit einem Augenzwinkern serviert, das weit mehr sagt als jede Predigt.

Die Band schreit ihrer Umwelt offen ins Gesicht, wenn sie’s verdient, stellt geistige Trägheit bloß, wo sie überhandnimmt, und setzt gleichzeitig auf Melodien, die sich ohne Erlaubnis festsetzen. Dieser Balanceakt macht Dim Prospects zu einer Band, die gleichzeitig schneidet und tröstet. Ihre Songs werfen Schlaglichter auf Themen, die uns alle betreffen – und sie tun es mit einem Temperament, das keine Müdigkeit kennt.

Hier verschmelzen Grant und Energie zu einer Form von Punk, die nicht nur laut ist, sondern auch nachhallt. Die Band versteht es wie kaum eine andere, gereizte Gegenwart und ehrliche Emotion zu verbinden. Alles wirkt organisch, handgemacht, kompromisslos – und gerade dadurch so nahbar.

Fazit – Ein Album, das bleibt, weil es brennt

Abscheu und Neugier ist ein Album, das man nicht nur hört, sondern fühlt. Dim Prospects liefern ein Werk, das Wut kanalisiert, Melodie feiert und Haltung zeigt, ohne sich je zu verbiegen. Solange die Welt genug Stoff für Empörung liefert – und das wird sie wohl noch lange tun – werden Dim Prospects ihre Stimme erheben. Und mit diesem Album beweist die Band, dass Punk keine Nostalgie ist, sondern ein lebendiges Werkzeug, das noch immer verdammt viel zu sagen hat.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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