LOS PEPES sind zurück – und sie reißen alles mit, was nicht festgeschraubt ist. Ihr neues Album „Out of the Void“ ist kein schüchternes Lebenszeichen, sondern ein übersteuerter Aufprall aus Garage Pop, Punkwut und melodischer Brillanz. Wer behauptet, Powerpop könne nicht bei 180 km/h durch die Wand gehen, wird hier eines Besseren belehrt.
Melancholie im Moshpit
Was LOS PEPES hier liefern, ist eine genreübergreifende Abrissbirne mit Herz. Der Sound: 60s-Garage trifft rotzigen Punk, Surfmelodien geraten in die Mangel des Hochgeschwindigkeitsschredders. Dabei wirken selbst die sanftesten Harmonien wie aus dem Handgelenk geschossene Stahlkugeln. Ihre Songs sind bittersüß und brachial, nostalgisch und aufmüpfig – Popmusik, die mit der Faust singt.
Die Lyrics? Raffiniert fragmentiert. Sie wirken wie Schnipsel aus Urlaubskarten oder Tagebucheinträgen, nur dass sie, aus dem Kontext gerissen, plötzlich eine Tiefe gewinnen, die unter die Haut geht. Hier wird die Sehnsucht nicht ausgekostet, sondern angebrüllt. Es ist diese Mischung aus Reverb-getränkter Romantik und kompromissloser Energie, die den Sound so unverwechselbar macht – irgendwo zwischen den Beach Boys auf Speed und Black Flag beim Lagerfeuer.
Fazit: Postkarten aus dem Sturm
„Out of the Void“ ist mehr als ein Album – es ist ein Ritt durch das emotionale Chaos auf der Überholspur. LOS PEPES liefern einen Soundtrack für alle, die sich nach mehr sehnen, aber dabei nicht stillsitzen können. Es ist Powerpop mit dem Mittelfinger, Punk mit Tiefgang, Melodie mit Maschinenöl. Kurz gesagt: Die vielleicht schönste Ohrfeige, die man 2025 kassieren kann.
Autor: Martin „Otte“ Oertel