Schluss mit Posen – DIE INFIZIERTEN blasen mit „Bankrotter Punkrocker“ zum Angriff auf die Selbstverliebten [ PUNK | Punkrock | Streetpunk ]

Mit ihrer neuen EP „Bankrotter Punkrocker“ servieren Die Infizierten eine kompromisslose Abrechnung mit allem, was Punk nicht mehr sein sollte – ein aufgesetztes Image, leere Parolen, Glanz ohne Substanz. Stattdessen liefern die Wiener: ehrlichen Krach, rohe Energie und Texte, die mehr sind als bloße Attitüde.

Die Band um Sänger Pinhead will kein Teil eines glattpolierten Nostalgie-Zirkus sein – sie sind die laute Störung im System.

Drei Tracks, ein Statement – Punk ist nicht tot, er stinkt wieder

Mit „Geiz ist geil“ schicken Die Infizierten eine Ohrfeige an alle, die Kunst nur noch als Content sehen. Der Song feuert messerscharf gegen den Ausverkauf, gegen Selbstinszenierung und Marken-Punk. „Die Infizierten“, der zweite Track, schlägt in eine ähnliche Kerbe: sozialkritisch, wütend, mit dem Finger direkt auf die Wunden einer gleichgültigen Gesellschaft. Wer hier nicht mitfühlt, hat abgestumpft.

Der Titeltrack „Bankrotter Punkrocker“ – bitterböser Sarkasmus, verpackt in Hardcore-Gewitter und metallischer Härte. Er zeigt auf, wie der Punk von gestern zum Karikatur-Ich von heute verkommen kann – und liefert gleichzeitig den Beweis, dass echter Punk noch lebt.

Zwischen Straße, Wut und Rückgrat

Soundtechnisch schütteln Die Infizierten jede Erwartung ab: Mal Hardcore- Dampfwalze, mal klassischer Straßenpunk mit rotziger Kante, mal Metal-mächtig. Die EP klingt roh, kantig, direkt – und das ganz bewusst. Kein Hochglanz, keine Spielereien. Nur dreckige Gitarren, schweißgetränkter Gesang und ein Schlagzeug, das keine Gefangenen macht.

Fazit: Wer sich angesprochen fühlt, hat es wahrscheinlich verdient

Mit „Bankrotter Punkrocker“ liefern Die Infizierten nicht nur drei exzellente Tracks ab – sie liefern Haltung. Keine hohle Provokation, sondern eine echte Kampfansage an die Szene, die Gesellschaft, an Mitläufer und Mitverdiener. Diese EP ist ein Schlag in die Magengrube – und genau deshalb so notwendig. Wer Punk lebt, statt ihn nur zu tragen, wird sich hier wiederfinden. Der Rest darf sich gerne angesprochen fühlen.

Martin „Otte“ Oertel

Nach oben scrollen