Punk sei Dank Vol. 6 – Ein feuchtfröhlicher Abriss im Namenlos [ Bericht | Konzert | Festival | Punkrock ]

Bereits zum sechsten Mal hieß es: „Punk sei Dank!“ – und wie gewohnt versammelte sich die Szene im Bonner Namenlos, um dem DIY-Festival die Ehre zu erweisen. Am 31. Mai 2025 war es wieder soweit: fünf Bands, kaltes Bier, verschwitzte Shirts und ein Publikum, das gekommen war, um genau das zu bekommen, was der Name versprach – ehrlichen, lauten, mitreißenden Punkrock in all seinen Facetten.

Früher Start, früher Abriss

Pünktlich – man könnte fast sagen überpünktlich – eröffneten die Bierpiraten um 18:30 Uhr den Abend. Trotz der frühen Stunde hatten sich bereits die ersten Feierwütigen eingefunden und ließen sich nicht lange bitten: die ersten Pogo-Versuche wurden gewagt, Bierbecher gingen in die Höhe, und die Stimmung war direkt da. Nach rund 40 Minuten Spielzeit war allerdings Schluss – sehr zum Bedauern der Menge, doch das Line-Up hatte noch einiges zu bieten.

Gainbombs, Grenzwert und ein Hauch von Eskalation

Als zweite Band des Abends standen die Gainbombs auf der Bühne – und spätestens jetzt war das Namenlos nicht nur voll, sondern auch laut. Die Band donnerte ein wuchtiges Set in den Raum, begleitet von einer ansehnlichen Fanbase, die jedes Riff feierte, als wäre es das letzte.

Direkt im Anschluss wurde das Tempo zwar nicht gedrosselt, aber rhythmisch versetzt: Grenzwert lieferte eine mitreißende Portion Skapunk ab. Bläser, Offbeat, Pogo – es passte alles. Spätestens bei der Zugabe, als „Deutschland muss sterben“ von Slime über das Publikum hereinbrach, verwandelte sich der Raum in ein einziges brodelndes Kollektiv.

The Shitlers: Zwischen Krawall, Klamauk und Können

Wer glaubte, der Abend könne sich nicht mehr steigern, hatte wohl nicht mit den Shitlers gerechnet. Zwar ungewohnt nüchtern auf der Bühne, aber keineswegs weniger unterhaltsam, schafften sie den Spagat zwischen anarchischer Comedy und scharfsinnigem Punk. Zwischen den Songs wurde viel gequatscht – vielleicht ein bisschen zu viel – doch wenn gespielt wurde, riss es alles mit. Der Vergleich zu den Ärzten liegt nah, wenn auch mit deutlich mehr Schmutz im Sound. Das Publikum war jetzt endgültig im kollektiven Ausnahmezustand.

Wegbier: Finale mit Nachbrenner

Zum Abschluss des Abends sorgten Wegbier nochmal für einen vollen Laden, trotz später Stunde. Die Band lieferte deutschsprachigen Punk mit Wumms – schnörkellos, direkt, treibend. Der Schweiß tropfte von der Decke, und das Publikum zeigte, dass es auch um Mitternacht noch mehr als bereit war, die letzten Energiereserven zu verfeuern. Um 0:30 Uhr war schließlich Schluss mit Livemusik – aber noch lange nicht mit der Party: Der DJ übernahm das Ruder, und die Nacht klang tanzend aus.

Save the Date: 4. Oktober 2025 – Punk sei Dank Vol. 7

Nach dem Festival ist vor dem Festival: Bereits am 4. Oktober 2025 geht es weiter im Namenlos – unter anderem mit Tett der Landstreicher, Büchsenspecht, Johnny Rocky and the Weekend Warriors, Oierproblem und Die Schwarz Schafe. Der Abend verspricht erneut volle Eskalation – also vormerken, Kutte flicken und Antreten zur nächsten Dosis DIY-Punk!

Autor/Foto: Thomas Robertz

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