PASTOR GERALD – „Planet der Pfaffen“: Punkrock zwischen Sakrileg und Sakrament [ Review | Punk | Rock ]

Mit ihrem Debütalbum „Planet der Pfaffen“ tritt die junge Punkrockband PASTOR GERALD an, um die heilige Ordnung des Rock’n’Roll gehörig aufzumischen – ganz nach „Gottes Plan“, versteht sich. Was als witziger Seitenhieb auf Religion und Gesellschaft beginnt, entfaltet sich schnell zu einem Album voller Ironie, Biss und kluger Beobachtungen, verpackt in knackige Riffs und markante Vocals von Sängerin Maja, die zwischen Engelsstimme und Höllenfeuer pendelt.

Wenn Blasphemie zum Soundtrack wird

Schon direkt der nach dem Intro mit  „Gottes Plan“ wird klar, dass hier niemand verschont bleibt: Zwischen apokalyptischer Satire und göttlichem Zynismus feuern PASTOR GERALD gegen alles, was schief läuft – Politik, Doppelmoral, Heuchelei und die bequeme Gleichgültigkeit der Masse.

Musikalisch schlägt die Band dabei einen herrlich frechen Spagat zwischen melodischem Punkrock und rotzigem Krawall, irgendwo zwischen WIZO und frühem NOFX – nur mit einer extra Portion norddeutschem Humor.

Jeder Song auf „Planet der Pfaffen“ erzählt eine kleine Predigt aus der Punkbibel: mal laut, mal verspielt, mal mit einem Zwinkern, aber nie ohne Haltung.
Die Texte sind scharf wie Rasierklingen, doch nie belehrend – gesellschaftskritisch, witzig und voll feiner Selbstironie. Pastor Gerald zeigen, dass Punk keine platte Parole braucht, sondern Haltung, die man fühlen kann.

Fazit: Amen und ab in den Pit

Mit „Planet der Pfaffen“ liefern PASTOR GERALD ein Debüt, das gleichzeitig rebellisch, reflektiert und verdammt unterhaltsam ist. Ein Album, das Fragen stellt, wo andere nur Parolen brüllen – und das beweist, dass Punkrock 2025 noch immer Hirn, Herz und Humor haben kann. Wer glaubt, Punk sei tot, bekommt hier die göttliche Antwort: Er lebt – laut, frech und völlig unheilig. Amen.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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