Wenn die Kneipe ruft: „Letzte Runde!“, ist klar – es wird Zeit. Zeit, noch einmal aufzudrehen. Zeit, nochmal alles rauszulassen. Doch was NO SUGAR mit ihrem zweiten Album „Last Call“ meinen, ist mehr als ein Schluck vor dem Licht – Aus: Es ist ein Alarm. Ein Weckruf. Ein lautes „Jetzt oder nie!“ in Richtung Welt, die zu oft schweigt, wenn sie laut sein sollte.
Dringlichkeit trifft Haltung – ein Album mit politischer Wucht
Auf „Last Call“ schleudert eine Mischung aus Post-Punk, Wut, Resilienz und Reflexion in die Gehörgänge. Es geht nicht um Pose – es geht um Position. NO SUGAR sezieren Themen wie Klimakrise, soziale Ausgrenzung, systematische Marginalisierung, rechte Hetze und den alltäglichen Kampf gegen das eigene Ausbrennen. Und sie tun das mit intelligenter Direktheit, musikalischem Biss und ungeschönter Ehrlichkeit.
Das Album erzählt vom Spannungsfeld zwischen Überforderung und Verantwortung. Es wirft Fragen auf, ohne einfache Antworten zu geben. Es rüttelt auf, ohne den Zeigefinger zu heben.
„Last Call“ ist eine Erinnerung daran, dass niemand von uns neutral bleibt – und dass Zuhören der Anfang ist, nicht das Ende.
Fazit: NO SUGAR servieren keine leichte Kost – sondern bittere Wahrheiten in treibendem Sound
„Last Call“ ist kein gemütlicher Abend mit Hintergrundmusik – es ist eine Mahnung im Takt des Widerstands. NO SUGAR verbinden politischen Anspruch mit musikalischer Direktheit und zeigen, dass Punk auch im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts noch brennen kann. Wer hier nicht wach wird, hat schon längst abgeschaltet.
Autor: Martin „Otte“ Oertel