Mit ihrer neuen EP „Kopf aus Herz an“ setzen SCHRAMMEN aus Düsseldorf ein dickes Ausrufezeichen hinter über 35 Jahre Punkgeschichte – roh, aufrichtig und mitten ins emotionale Schwarze. Die Band, gegründet 1988, bleibt sich treu: kompromisslos laut, direkt und zutiefst menschlich. Wer SCHRAMMEN hört, bekommt keine Hochglanz-Rebellion, sondern ehrlichen Dreck unter den Nägeln – und das fühlt sich verdammt gut an.
Pflaster auf die Wunde, Faust in den Himmel
„Kopf aus Herz an“ ist nicht bloß ein Titel – es ist ein Aufruf. SCHRAMMEN verzichten auf taktisches Denken und setzen voll auf Gefühl. Die Songs schlagen mit der Wucht des Hardcore ein, getragen von einem Herzschlag aus Punk, der jede Silbe ernst meint. Texte, die wehtun dürfen, Riffs, die treiben, und eine Attitüde, die sich zwischen Abgrund und Hoffnung bewegt.
Diese EP schreit nicht nur gegen Missstände, sondern klopft auch bei den inneren Dämonen an. Es geht um Aufbruch, um Selbstermächtigung und um das kleine Feuer, das in uns allen glimmt. Casi, Kai, Martin, Önder und Alex zünden es an – und wer zuhört, steht schneller in Flammen, als er „Mainstream“ buchstabieren kann.
Fazit: Alt geworden, aber kein bisschen leise
„Kopf aus Herz an“ ist ein Beweis dafür, dass Punk nicht altert – er reift. SCHRAMMEN liefern eine EP, die schmerzt, heilt und vor allem eins macht: Mut. Mut, wieder auf das Herz zu hören. Mut, das Denken mal zu stoppen. Mut, loszurennen – egal, wie oft man schon hingefallen ist. Düsseldorf hat wieder einen lauten Puls.
Autor: Martin „Otte“ Oertel