Ein Jahr voller Narben – Die Punkrock WG & EXAT schreiben es auf [ Review | Punk | Punkrock ]

Mit „Jahr der Geschichten“ veröffentlichen Die Punkrock WG feat. EXAT einen Song, der all die emotionalen Brüche eines Jahres unverblümt festhält. Er ist kein klassischer Rückblick, sondern ein tiefes Durchatmen nach zwölf Monaten voller Fragen, Verluste, Versöhnungen und Erinnerungen, die man nicht abschütteln kann. Ein Stück, das genau dort packt, wo das Herz am lautesten wird, wenn das Jahr zu Ende geht.

Ein Lied, das die Zeit anklagt und trotzdem umarmt

Der Song durchstreift ein Jahr, das so schnell verflogen ist, dass man kaum hinterherkam. Er stellt die unbequemen Fragen: Was wurde erreicht? Was bloß vertrödelt? Welche Vorsätze haben überlebt – oder wurden längst von der Realität überrollt? „Jahr der Geschichten“ wirkt wie ein leises Gespräch mit sich selbst, bei dem die Wahrheit immer näher rückt.

Die Erinnerungen des Textes schweifen durch Tage voller Tränen und Nächte, die im Glück versanken, durch Streit, der hängen blieb, und Momente, die trotz allem Wärme schenkten. Besonders eindrucksvoll ist die Szene an Heiligabend – ein Raum voller Menschen, von denen manche fehlen, andere endlich wieder da sind. Die Mischung aus Wehmut und Dankbarkeit zieht sich durch jeden Vers, begleitet vom Wunsch nach Vergebung und dem Mut, Dinge endlich auszusprechen.

Musikalisch verbinden Die Punkrock WG und EXAT eine nachdenkliche Atmosphäre mit klarer Punkrock-Energie. Der Song ist emotional, ohne kitschig zu werden, roh, ohne hart zu wirken, und schafft eine Balance zwischen Sentimentalität und dem unerschütterlichen Punk-Gefühl, das sich weigert, leise zu sein.

Fazit – Ein Song, der ein Jahr nicht beendet, sondern begreifbar macht

Jahr der Geschichten“ ist kein bloßes Jahresende-Lied, sondern ein musikalisches Festhalten dessen, was ein Jahr wirklich ausmacht: die Brüche, die Nähe, die Fehler und die kleinen Wunder, die man erst spät erkennt. Die Punkrock WG feat. EXAT zeigen, dass das wertvollste am Ende eines Jahres nicht perfekte Pläne oder erfüllte Vorsätze sind, sondern die Menschen, die geblieben sind – und die Erkenntnis, dass man trotz aller Stolpersteine immer noch steht.

Ein Lied, das man nicht einfach hört, sondern spürt. Ein Abschied und ein Anfang in einem Atemzug.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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