Mit „Mann von gestern“ veröffentlicht die Alex Mofa Gang einen eindrucksvollen Vorboten ihres kommenden Albums „Euphorie am Abgrund“, das am 11. Oktober 2024 erscheint. Der Song ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und thematisiert alte Denkmuster und überholte Rollenbilder, die auch heute noch tief in unserem Alltag verwurzelt sind.
Ein Songtext, der zum Nachdenken anregt
Der Text von „Mann von gestern“ zeichnet ein Bild eines Mannes, der früher ein Hippie war, sich jedoch zum Karrierepolitiker entwickelt hat und jetzt im Bundestag für die CDU sitzt. Er verkörpert den Wandel von Idealismus zu einem Leben, das von Macht und materiellen Werten bestimmt wird. Zeilen wie „Zu lange, sagt er, hat er nichts vom Kuchen abbekommen / Und immer Rücksicht auf die family genommen“ spiegeln diesen Wechsel wider.
Die Alex Mofa Gang kritisiert in ihrem Song die traditionellen und oft toxischen Männlichkeitsbilder, die in vielen Bereichen unserer Gesellschaft noch vorherrschen. Der Protagonist des Liedes glaubt nicht mehr an die Liebe, sondern nur noch an „echte Männerfreundschaft“ und macht seine besten Deals im Strip-Paradies. Diese Haltung wird sarkastisch und kritisch beleuchtet, ebenso wie seine Einstellung, dass „wir ganz hier oben einfach keine Weibe brauchen“.
Mit scharfer Beobachtung und spitzer Feder deckt der Text die Folgen dieser Lebenseinstellung auf: der Mann von gestern, der am Ende allein stirbt, weil sein System keinen Platz für Verlierer hat. Doch die Band gibt Hoffnung auf Veränderung, indem sie darauf hinweist, dass „wenn die Schwestern sich langsam erheben / Wird’s bald den Mann von gestern nur noch im Museum geben“.
Unser Fazit:
„Mann von gestern“ ist ein kraftvoller und provokanter Song, der die alten, starren Rollenbilder und Denkmuster in unserer Gesellschaft in Frage stellt. Die Alex Mofa Gang kombiniert eingängige Melodien mit tiefgründigen, kritischen Texten und liefert damit ein musikalisches Statement, das sowohl zum Nachdenken als auch zum Mitsingen anregt. Fans dürfen gespannt auf das gesamte Album „Euphorie am Abgrund“ sein, das sicherlich weitere gesellschaftskritische Perlen bereithält.
Autor: Martin „Otte“ Oertel