Zum runden Jubiläum präsentieren 100blumen ein Minialbum, das alle Facetten ihrer musikalischen Geschichte in nur fünf Tracks bündelt. „Lasst hundert Blumen blühen“ erscheint als limitierte 10“-Vinyl mit Flexi-Disc und auch digital, ein Format-Mix, der genauso vielseitig ist wie der Sound der Düsseldorfer Kultband selbst.
Ein Sound, der Mauern durchbricht
Mit ihrem unverwechselbaren Elektro/Gitarren/Synth-Mix liefern 100blumen erneut eine eindrucksvolle „Wall of Sound“, die Genregrenzen sprengt. Besonders das Stück „Blumendisaster“ entführt Hörer:innen zurück in die Anfangstage der Band und beeindruckt mit reinem Rhythmic Noise und Industrial – eine klangliche Zeitreise in eine Ära, in der solche Soundexperimente die Avantgarde dominierten.
Zwischen Dystopie und Menschlichkeit
Die Themen des Minialbums könnten aktueller kaum sein: „Lasst hundert Blumen blühen“ bewegt sich zwischen gesellschaftskritischen Dystopien und persönlichen Abgründen. In den Texten geht es um den Aufstieg von Faschisten und Klimaleugnern, aber auch um Einsamkeit und Verletzlichkeit in einer zunehmend toxischen Welt. Die klare Haltung der Band schimmert in jedem Stück durch und macht sie zu einem wichtigen Sprachrohr für kritische Geister.
Tribut an die Vergangenheit, Blick in die Zukunft
Ein besonderes Highlight ist das Coverstück „Erschießen“, das auf der beiliegenden Flexi-Disc erscheint. Damit zollen 100blumen den NDW-Pionieren Ideal Tribut. Während ältere Fans einen nostalgischen Rückblick erleben, bekommen jüngere Hörer:innen die Chance, diesen Klassiker neu zu entdecken.
Fazit: Ein Jubiläum voller Klangvielfalt
Mit „Lasst hundert Blumen blühen“ zeigen 100blumen eindrucksvoll, warum sie seit 20 Jahren eine feste Größe in der Underground-Szene sind. Ihr Mix aus brachialen Sounds, eindringlichen Botschaften und experimenteller Spielfreude macht das Minialbum zu einem Must-Have – nicht nur für Fans, sondern für alle, die Musik suchen, die sowohl fordert als auch inspiriert. Dieses Werk ist ein Statement, ein Blick zurück und eine Einladung in die Zukunft.
Autor: Martin „Otte“ Oertel