Heute widmen wir uns einmal einer ganz besonderen musikalischen Produktion und richten unsere musikalischen Fühler nach Thailand- und Japan aus. Denn dort macht sich gerade ein musikalisches Donnerwetter auf den Weg zu uns – und zwar die Band Keisandeath (ケイサンデス) mit ihrer neuen, melodischen Single „Cattery“ (キャッテリー), die sich düster aus den Boxen drückt und doch melodisch harmonisch bleibt. Hier wird eine stilistische Melange aus Death- und Alternative-Metal mit female-fronted Spirit dargeboten.
Befeuernde Gitarrenvisionen
Schon der Opener von „Cattery“ macht klar, dass Keisandeath keine halben Sachen liefern. Ein feuriges Lead-Motiv fährt wie ein glühendes Schwert durch den Raum, während rhythmische Akzente das Tempo jenseits der 180 BPM sofort anfeuern. Hinter der vordergründigen Brutalität steckt jedoch Struktur: Mehrstimmige Harmonien schimmern in den Zwischenräumen auf und lassen das Arrangement größer wirken, als es die reine Härte vermuten ließe.
Rhythmische Sturmfront
Die Rhythm-Section agiert wie ein Sturm, der präzise kalkuliert über den Hörer hinwegfegt. Doublebass-Salven und punktgenaue Blastbeats bilden ein solides Fundament, während der Bass mit verschachtelten Läufen für Druck sorgt. Besonders packend sind die abrupten Taktwechsel, in denen die Band das ohnehin hohe Energielevel noch weiter steigert. Diese Breaks sorgen dafür, dass das Stück keine Sekunde an Spannung verliert und der Adrenalinspiegel permanent oben bleibt.
Stimmliche Dualität als Kern
Ein zentrales Merkmal von „Cattery“ ist die gegensätzliche Gesangsperformance. Tief knurrende Growls lassen bilderstarke Zeilen wie rituelle Beschwörungen wirken, bevor eine kristallklare Frauenstimme in die Höhe steigt und den Song um eine fast hymnische Dimension erweitert. Durch diese Polarität gewinnt das Stück an Dramatik: Es entsteht ein Dialog zwischen Dunkelheit und Licht, in dem sich die Botschaft von Selbstermächtigung besonders eindringlich entfaltet.
Produktion zwischen Stahl und Samt
Die Klangästhetik von „Cattery“ ist bemerkenswert rund: Gitarren schneiden glasklar durch den Mix, ohne an Wucht einzubüßen; die Drums klingen organisch, behalten aber die nötige Präzision, und die Vocals thronen exakt dort, wo sie wirken sollen. Das Sounddesign bekommt durch dezente Synth-Texturen eine zusätzliche cineastische Breite, bleibt jedoch jederzeit erdverbunden. Diese Balance verleiht dem Track seinen internationalen Glanz und macht ihn gleichzeitig zu einem intensiven Hörerlebnis.
Unsere Wertung:
Unser Fazit:
Keisandeath liefern mit „Cattery“ ein eindrucksvolles Statement modernen Metals, das technische Finesse, emotionale Tiefe und kompromisslose Härte gekonnt vereint. Die Single demonstriert, wie facettenreich Extreme Metal klingen kann, wenn Komposition, Performance und Produktion an einem Strang ziehen. Wer neugierig auf frische Impulse aus der japanisch-thailändischen Metal-Szene ist, findet hier ein hochkarätiges Beispiel – ein Stück, das sowohl im Club als auch auf großen Festivalbühnen bestehen kann.
Kritik von Philipp „Pfnoerki“ Gottfried
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