CANYONEER mit „Disarmer“: Eine progressive Klangreise zwischen Metal und Pop-Punk [ Metal | Punk | Rock ]

CANYONEER, das ambitionierte Projekt des Singer-Songwriters Joe Henao aus Brooklyn, hat sich seit seiner Gründung 2021 stetig weiterentwickelt und eine klare musikalische Identität geformt. Mit ihrer neuen EP „Disarmer„, die 2024 erschienen ist, präsentiert die Band eine packende Fusion aus Progressive Metal, Pop-Punk und Emo-Elementen, die eindrucksvoll zeigt, wie vielseitig und kreativ das Projekt um Henao ist.

Ein genreübergreifendes Klangexperiment

Schon mit ihren vorherigen Veröffentlichungen, den EPs „You, Only to Scale“ und „Kittfall“ sowie dem Debütalbum „The Forks of Cheat“ (2023), bewiesen CANYONEER, dass sie nicht an den klassischen Grenzen des Progressive Metal festhalten. Joe Henao, der Gründer und Kopf hinter dem Projekt, liebt zwar Metal und hat Progressive Metal als Fundament gewählt, doch auf „Disarmer“ wird dieses Fundament durch Einflüsse aus Pop, Punk und Emo zu einer lebendigen, vielschichtigen Klangwelt erweitert.

Die neue EP „Disarmer“ zeigt eindrucksvoll, wie geschmeidig CANYONEER zwischen komplexen, schnellen Rhythmuswechseln und akustisch-melodischen Passagen wechseln können. Besonders beeindruckend ist, wie die Musik mühelos zwischen schroffen, kraftvollen Riffs und sanften, gefühlvollen Melodien changiert, ohne an Intensität oder Tiefe zu verlieren. Es ist diese dynamische Balance, die den besonderen Reiz der Band ausmacht.

Progressive Metal trifft auf poppige Eingängigkeit

Die EP ist eine meisterhafte Fusion aus Härte und Melodie. Die rhythmischen Wechsel und die technischen Riffs erinnern dabei an Progressive Metal-Größen wie Mastodon, während die melodischen und akustischen Momente stark von Pop-Punk und Emo beeinflusst sind. Dies sorgt nicht nur für eine frische und abwechslungsreiche Hör-Erfahrung, sondern verleiht Disarmer auch eine fast schon cineastische Qualität – als könnte es genauso gut der Soundtrack für ein episches Videospiel oder einen emotionalen Indie-Film sein.

Gerade die Melodien sind es, die den Hörer nachhaltig fesseln. Sie sind eingängig, emotional und heben sich gekonnt vom harten Metal-Unterbau ab. Henao beweist einmal mehr sein Gespür für Songwriting und Melodieführung. Dabei bleibt er immer in der Spur seiner bisherigen Veröffentlichungen und knüpft nahtlos an deren Stärken an, ohne sich zu wiederholen.

Ein musikalisches Statement, das den eigenen Stil feiert

Auf Disarmer bleibt CANYONEER ihrem Stil treu und zeigt sich gleichzeitig in bestechender Weiterentwicklung. Die EP lebt von ihren progressiven Strukturen, die immer wieder überraschen und den Hörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnehmen. Henao gelingt es, die rohe Energie des Progressive Metal mit der Leichtigkeit und Eingängigkeit von Pop-Punk und Emo zu vereinen, ohne dass eines der Elemente überwiegt oder fehl am Platz wirkt.

Die Einflüsse von Bands wie Mastodon und Cloudkicker sind deutlich hörbar, jedoch niemals dominierend. CANYONEER schaffen es, diese Einflüsse in ihre eigene klangliche Identität zu integrieren, sodass Disarmer stets wie ein unverkennbares Werk dieser Band klingt.

Unser Fazit:

Mit „Disarmer“ haben CANYONEER eine bemerkenswerte EP geschaffen, die das progressive Potenzial der Band eindrucksvoll unterstreicht. Die Mischung aus schnellen, harten Riffs, akustischen Melodien und überraschenden Rhythmuswechseln macht die EP zu einer aufregenden Hör-Erfahrung. Joe Henao und sein Projekt beweisen erneut, dass sie nicht nur musikalisch innovativ sind, sondern auch die emotionale Tiefe beherrschen, die das Genre so faszinierend macht.

Fans von Progressive Metal, die eine Vorliebe für experimentelle und melodische Klänge haben, sollten sich Disarmer auf keinen Fall entgehen lassen. Es bleibt spannend zu sehen, wohin die Reise für CANYONEER noch geht, doch mit dieser EP haben sie definitiv einen weiteren Meilenstein gesetzt.

Text: Carsten Dehn

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