Brausepöter zerlegen den Alltag – und bauen daraus ihr bestes Chaos [ Review | Album | Punk | Punkrock ]

Mit „Frei von all dem hier“ melden sich Brausepöter zurück – und zwar genau so, wie man sie kennt: schief, scharfkantig, unberechenbar und trotzdem auf seltsame Weise eingängig. Das neue Album bewegt sich mutig durch die Zwischenräume von New Wave, Pop und echtem, unverfälschtem Punk. Und genau dort entfaltet es seine eigentliche Kraft.

Zwischen Irritation und Ohrwurm

Brausepöter beweisen erneut, dass sie sich nicht um Trends, Erwartungen oder musikalische Schubladen kümmern. Ihr Sound klingt, als hätten New Wave, DIY-Punk und charmant verquerer Pop einen ebenso absurden wie funktionierenden Pakt geschlossen.

Die Songs sind sperrig – aber nie abweisend. Ungewöhnliche Textbilder treffen auf eingängige Melodien, die sich sofort im Kopf festkrallen. Genau diese Mischung macht das Album so unverwechselbar: Man hört einen Track und denkt zuerst „Was zur Hölle passiert hier?“ – und wenige Sekunden später nickt man mit, summt mit oder fühlt sich zumindest unterhaltsam aus der Bahn geworfen.

„Frei von all dem hier“ ist musikalisch roh und gleichzeitig überraschend melodisch. Die basische Punkenergie bleibt präsent, doch Brausepöter würzen sie mit genug schräger Attitüde, um jedem Song eine eigene, kantige Persönlichkeit zu verleihen.

Fazit – Die konsequente Flucht aus der Norm

Mit „Frei von all dem hier“ liefern Brausepöter ein Werk, das keinerlei Kompromisse macht. Es ist schrullig, laut, frei, eigenwillig und dabei nahezu unverschämt eingängig. Wer Brausepöter schätzt, bekommt exakt das, was die Band seit jeher ausmacht – nur noch klarer, mutiger und pointierter.

Ein Album, das nicht gefallen will – und am Ende trotzdem verdammt gut gefällt.

Autor: Martin „Otte“ Oertel