LICHT AUS DEM ABGRUND – DREAM PORTALS ENTFESSELN „LIGHTS OF WINTER“ [ Review | Metal | Rock ]

Mit „Lights of Winter“ öffnen Dream Portals ein klangliches Portal, das sich wie ein Schritt in eine frostige Traumwelt anfühlt. Die Bonner Band führt durch neun Stücke, die nicht nur musikalische Extreme ausloten, sondern auch emotionale Grenzbereiche freilegen. Zwischen Doom, Dark, Gothic und Melodic Death Metal entsteht ein Werk, das tief in die Schatten des Menschlichen greift – und dort die Funken sucht, die noch glimmen.

Neun Kapitel zwischen Finsternis und Flammen

Die Kompositionen auf „Lights of Winter“ sind keine einfachen Songs, sondern atmosphärische Reiseberichte aus den Untiefen der Seele. Dream Portals verweben schwere Gitarrenwände mit filigranen, beinahe schwebenden Elementen und schaffen so eine Dynamik, die ständig zwischen Untergang und Aufbruch pendelt.

Jeder Track wirkt wie eine andere Facette innerer Zerrissenheit: Wut, Verzweiflung, Loslassen, das Ringen um Halt, aber auch der unerwartete Moment der Klarheit, der im Chaos aufblitzt. Die Riffs drücken, die Melodien tragen, und die ruhigen Passagen sind so zerbrechlich, dass sie fast zu flüstern scheinen.

Die Mischung aus Düsterheit und Sehnsucht verleiht den neun Titeln eine Sogwirkung, die sich nicht auflöst – vielmehr zieht einen das Album immer tiefer in seinen Winter hinein. „Lights of Winter“ schreit nicht, es glüht. Und genau deshalb trifft es.

Fazit: Ein Winter, der wärmer brennt als er wirkt

Dream Portals erschaffen mit „Lights of Winter“ ein Werk, das emotional schwer, aber musikalisch klar und intensiv ist. Die Bonner Band verbindet Härte und Zerbrechlichkeit zu einem Klangbild, das lange nachhallt – ein Soundtrack für alle, die wissen, dass Licht nur existiert, weil es Dunkelheit gibt. Dieses Album öffnet Türen, die man nicht immer betreten will – aber die man nicht mehr vergisst, wenn man es tut.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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