Die Wolfsburger Melodic-Hardcore-Band Among Familiar Faces zieht mit ihrer neuen EP „From the entirety of unity to the fragments of myself“ den Schlussstrich unter ihre Reise. Sechs Songs, die nicht nur Musik, sondern auch Vermächtnis sind – roh, atmosphärisch und getragen von der Schwere eines letzten Kapitels.
Einheit im Klang, Bruch in den Zeilen
Die EP klingt wie ein Balanceakt zwischen kollektiver Stärke und individueller Zerrissenheit. Druckvolle Riffs und eruptive Breakdowns stoßen auf melodische Weite und fragile Zwischentöne. Emotional sind die Songs eine Wucht: Texte, die von Verlust, inneren Kämpfen und dem drohenden Ende erzählen, treffen auf eine Instrumentierung, die Härte und Verletzlichkeit in einen Atemzug packt.
Jeder der sechs Tracks wirkt wie ein Spiegel der Bandgeschichte: kompromisslos ehrlich, voller Intensität und doch immer mit einem Gespür für die Momente, in denen Hardcore mehr sein darf als nur Aggression – nämlich Katharsis, Aufschrei und Selbstreflexion zugleich.
Fazit: Ein Vermächtnis, das bleibt
„From the entirety of unity to the fragments of myself“ ist kein gewöhnlicher Release, sondern ein Abschiedsdokument. Among Familiar Faces verabschieden sich mit einer EP, die noch einmal alles bündelt, was ihre Musik ausgemacht hat: rohe Energie, emotionale Tiefe und melodische Wucht. Ein letzter, kraftvoller Aufschrei – und ein Fragment, das auch nach dem Ende der Band nachhallen wird.
Autor: Martin „Otte“ Oertel