Tanz durch den Sturm – NOT SCIENTISTS entfachen den „HURRICANE“ [ PUNK | Punkrock ]

Mit ihrer zweiten Single „HURRICANE“ aus dem kommenden Album „Voices“ (VÖ: 5. September über Kicking/Kidnap/Rookie) schlagen Not Scientists ein neues Kapitel auf – und zwar eins, das die Balance zwischen innerer Zerrissenheit und äußerer Leichtigkeit mit bemerkenswerter Eleganz hält. Was ursprünglich als düstere Reflexion über eine zerstörerische Beziehung begann, wurde im Studio verwandelt: Schwere Gefühle mit leichtfüßigem Sound konterkariert, ein cleverer Perspektivwechsel, der Tiefe und Eingängigkeit miteinander verwebt.

Gegen den Sturm – mit einem Lächeln auf den Lippen

HURRICANE“ beginnt dort, wo viele Songs enden – bei der Erkenntnis, dass etwas fundamental falsch läuft. Doch anstatt im Pathos zu versinken, nehmen Not Scientists eine ungewöhnliche Abzweigung: Sie setzen auf ein tänzelndes Gitarrenriff, auf melodischen Optimismus, der nie banal, sondern stets kontrolliert wirkt.

Der Song lebt von diesem bewussten Kontrast – zwischen Text und Ton, Ernst und Eskapismus, Drama und Drive. Das macht ihn nicht nur überraschend, sondern auch emotional ambivalent – und genau das ist seine große Stärke.

Tanzbarer Trost für gebrochene Herzen

Die Produktion gleicht einem Balanceakt auf Messers Schneide: Statt in Selbstmitleid zu versinken, lassen Not Scientists das Drama zu einer indirekten Katharsis werden. Die Hooks bleiben hängen, die Melodie trägt, während die Lyrics mit emotionaler Klarheit operieren.
HURRICANE“ ist kein klassischer Herzschmerz-Song – es ist ein indie-punkiger Befreiungsschlag, der Bewegung statt Stillstand predigt. Und das mit einem Sound, der ins Ohr geht, ohne die Tiefe zu verlieren.

Fazit: Wenn der Sturm tanzen lernt

Mit „HURRICANE“ liefern Not Scientists einen Song, der mit Substanz unter der Oberfläche überrascht. Die Band beweist, dass Punk, Indie und Pop nicht im Widerspruch stehen müssen – sondern gemeinsam Geschichten erzählen können, die schmerzen, heilen und gleichzeitig Hoffnung geben. Ein Track für alle, die schon einmal im Sturm standen – und beschlossen haben, nicht unterzugehen, sondern zu tanzen.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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