Ratingen-Lintorf, 12. September 2025 – Strom weg, Stimmung da! Das Ganovenfest Unplugged hat gezeigt, dass Akustik nicht gleich Langeweile heißt. Ganz im Gegenteil: In der Manege gab’s ordentlich Feuer, nur eben unplugged.
Los ging’s mit Im Taxi Rauchen – zwei Typen, zwei Stimmen, eine Gitarre, fertig. Die Bude war direkt gut gefüllt, die ersten Bierbecher noch halb voll, und die Stimmung schon bombig. Nach 40 Minuten war Schluss, und eigentlich viel zu früh. Aber hey, drei weitere Acts standen ja noch auf dem Zettel.
Dann kam Ollrich – sonst mit seiner Band Fleischwolf eher der Typ für volle Lautstärke, hier plötzlich allein mit Klampfe und ganz schön nervös. Hat man aber nur zwei Minuten gemerkt. Das Publikum hat ihn einfach weggepusht, und am Ende gab’s sogar noch ’ne Zugabe. So muss das.
Natürlich durfte der Gastgeber selbst nicht fehlen: Dan Ganove. Und der machte das, was er am besten kann – ein halbes Konzert, halbes Duell mit dem Publikum. Mal wurde reingerufen, mal lauthals mitgesungen, und zwischendurch war’s plötzlich mucksmäuschenstill. Auch Dan musste noch mal zurück auf die Bühne, hielt seine Zugabe aber kurz. Man kennt ihn.
Zum Schluss: Götz Widmann. Trotz Ohrenentzündung (!) zog er sein Set souverän durch. Klassiker, neue Songs und sogar eine seltene Rarität – alles drin. Nach 80 Minuten war Feierabend, aber keiner wollte gehen. Nur der letzte Bus um 22 Uhr hat ein paar Leute verscheucht. Der Rest blieb: glücklich, heiser, teils stramm – aber das gehört schließlich dazu.
Manege statt Moshpit, Bier statt Bedenken, und vier Acts, die gezeigt haben, dass Akustik genauso knallen kann wie jede Stromgitarre. Das Ganovenfest Unplugged? Muss es nächstes Jahr wieder geben. Punkt.
Autor/Foto: Thomas Robertz (Konzertmedien.de)