Ganovenfest 27.09.2025
Ein Abend zwischen Pogo, Popelschleim und Partystimmung [ Konzertbericht | Punk | Punkrock ]

Nach dem erfolgreichen Unplugged-Vorabend stand am 27. September das „richtige“ Ganovenfest an – oder, wie Roxy es später augenzwinkernd taufte, das „Halunkenfest“. Bereits beim Betreten der Halle war klar: Hier trifft schräge Kreativität auf pure Feierlaune.

Rahmenprogramm: Popel, Glück und Tattoos

Neben dem musikalischen Teil bot das Ganovenfest auch einige kuriose Highlights: Ein beliebter Anziehungspunkt war die Fotowand – liebevoll „Popelwand“ genannt – vor der man sich verewigen lassen konnte. Noch skurriler war die „Popelschleim-Tombola“, bei der man aus warmen, grünem Schleim kleine Kugeln mit Gewinnnummern ziehen durfte. Gleich die erste gezogene Kugel enthielt einen der Hauptpreise – da hatte jemand wirklich den sprichwörtlichen Popel am Glück. Wer sich lieber bleibende Erinnerungen sichern wollte, konnte sich direkt vor Ort tätowieren lassen.

Der Start: Dan Ganove eröffnet das Fest

Die Halle füllte sich zunächst gemächlich, doch spätestens als Gastgeber Dan Ganove die Bühne betrat, kam Bewegung in die Menge. Mit einer Mischung aus eigenen Songs, Coverversionen und gewohnt selbstironischem Bühnengeplänkel sorgte er für Stimmung. „Ihr sollt euch freuen oder leiden – eins von beidem“, witzelte Dan, und das Publikum nahm’s mit Humor.

Schockromantik – Punk mit Herz

Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit Schockromantik weiter. Die Band legte energiegeladen und pogotauglich los und sorgte für das erste ernsthafte Durchdrehen des Abends. Besonders emotional wurde es, als sie Dan Ganove einen eigenen Song widmeten – eine kleine Geste, die das Publikum sichtbar rührte.

Fleischwolf – Mettcore für die Massen

Danach hieß es: Lautstärke auf Anschlag! Fleischwolf brachten mit ihrer wilden Mischung aus Punk, Rock, Metal und purem Krach – oder, wie sie es selbst nennen, „Mettcore“ – die Halle endgültig zum Kochen. Der Pogo tobte, Bierbecher flogen, und die Stimmung war auf dem Höhepunkt.

Roxy – Ersatz mit Überraschungseffekt

Eigentlich hätten Elfmorgen an dieser Stelle auftreten sollen, mussten jedoch krankheitsbedingt absagen. Der Ersatz: Roxy, ein Schlagersänger mit Ballermann- Vergangenheit – und was zunächst nach Stilbruch klang, entpuppte sich als Stimmungsgarant. Bereits beim ersten Song „Alle wollen Roxy“ war klar, dass der Mann weiß, wie man eine Halle in Bewegung bringt. Obwohl musikalisch völlig anders als der Rest des Line-ups, sang und tanzte das Publikum ausgelassen mit. Zwischen Pogo und Polonaise verwischten die Genregrenzen, und Roxy gewann die Herzen im Sturm.

The John Porno Punk Explosion – Finale mit Vollgas

Zum Abschluss standen The John Porno Punk Explosion aus Düsseldorf auf der Bühne. Eine Coverband, die ihrem Namen alle Ehre machte – laut, rotzig und kompromisslos. Mit Klassikern von Die Toten Hosen, Broilers und sogar den Busters (feat. Farin Urlaub) feierten sie ein Feuerwerk der Punk-Party-Kultur. Als letzter Song erklang „Westerland“ von Die Ärzte – ein würdiger Abschluss, der das Publikum ein letztes Mal mitsingen, springen und schwitzen ließ.

Ein Fest für Ganoven mit Herz

Das Ganovenfest 2025 war alles, was man sich von einer solchen Veranstaltung erhofft: chaotisch, laut, herzlich – und einfach verdammt unterhaltsam. Trotz der Absage von Elfmorgen gelang es den Veranstaltern, ein abwechslungsreiches Line-up zu bieten, das vom Punk bis zum Partyschlager reichte. Als sich die Halle langsam leerte, war eines klar: Das war kein Abend für Feingeister, sondern für echte Halunken. Und 2026, am 3.Oktober, wird garantiert wieder gefeiert – mit Schleim, Schweiß und jeder Menge Herzblut.

Autor/Foto: Thomas Robertz (Konzertmedien.de)

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