Gainbombs – „Gain Boom Bang“: Punk’n’Roll mit Haltung, Herz und Heimat [ Punk | Punkrock ]

Mit „Gain Boom Bang“ liefern die Gainbombs ihr Debütalbum – und das mit einer Durchschlagskraft, die sich gewaschen hat. 15 Songs, die nach Öl, Bier, Beton und Haltung klingen. Eine Scheibe, die nicht nur laut, sondern auch klug ist. Hier trifft Punk’n’Roll auf klare Kante, politische Botschaften und eine dicke Portion Selbstironie. Alles komplett in Eigenregie – von der ersten Note bis zum finalen Mix. Das riecht nach Schweiß, Herzblut und Ruhrpott – und genau das macht diese Platte so echt.

Haltung statt hohlem Gegröle

Gain Boom Bang“ ist kein leeres Rock’n’Roll-Gepose – es ist ein Manifest gegen Gleichgültigkeit. Gainbombs nehmen kein Blatt vor den Mund: Mit „Fck You AfD“ feuern sie ein Statement ab, das nicht nur kracht, sondern sitzt. Mehr als fünfzig Szenegrößen – darunter Vom Ritchie (Die Toten Hosen), Alex Schwers (Slime) und Klaus Vanscheidt (Doro Pesch) – stehen hier gemeinsam Schulter an Schulter gegen rechte Hetze. So klingt Solidarität mit Verzerrungspedal.

Aber das Album kann mehr als nur wütend sein. Es blickt auf gesellschaftliche Schattenseiten – etwa in einem Song über häusliche Gewalt – ohne moralischen Zeigefinger, dafür mit echtem Mitgefühl. Und dann wieder blitzt Humor durch: Rock’n’Roll-Klischees werden augenzwinkernd zerlegt, überdreht, verspottet – ganz in bester Punk-Tradition.

Musikalisch liefern die Gainbombs das volle Brett: treibende Riffs, bissige Texte, dröhnende Bassläufe und Refrains, die kleben bleiben wie Bier auf der Theke. Doch zwischen der Wut liegt immer eine Prise Witz – und die macht dieses Album so gefährlich sympathisch.

Fazit: Laut, ehrlich, ungebügelt – die Gainbombs sind echt

Gain Boom Bang“ ist kein glattpoliertes Debüt, sondern ein lauter Mittelfinger an alles Falsche – und gleichzeitig eine Liebeserklärung an das, was echt ist: Musik, Haltung und Zusammenhalt.
Gainbombs zeigen, dass Punk’n’Roll noch lebt – nicht als Nostalgie, sondern als Werkzeug gegen Apathie. Zwischen politischen Kanten, schrägem Humor und ehrlicher Leidenschaft brennt dieses Album wie eine alte Industriehalle im Sonnenuntergang.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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