Metalcore unangepasst mit einem eigenwilligen Charakter, der sich in gewisser Weise den Genrekonventionen widersetzt. So könnte man „Nothing But A Metaphor“ die EP der gleichnamigen Metalcore Band aus Spanien bezeichnen. Bereits am ersten August 2025 veröffentlicht, ist diese EP das ganzheitliche Werk, welches auf die Single „Afterlife“ folgt und sich durch einen kompromisslosen und direkten Sound auszeichnet.
Ein kompromissloser Auftakt
Mit unverkennbaren Einflüssen von Nu Metal setzt sich die Band gleich zu Beginn mit einem druckvollen Sound auf dem ersten Song und der Leadsingle „Afterlife“ durch. Hier präsentieren Nothing But A Metaphor ein Soundgerüst, das unverkennbar von Größen wie Parkway Drive oder Bring Me The Horizon inspiriert ist. Der Song beginnt mit einem kraftvollen Rhythmus im mittleren Tempo, getragen von tiefen Gitarrenläufen und wuchtigen Bässen, die eine düstere Grundstimmung schaffen. Der aggressive, zwischen Shouts und teils progressiven Elementen changierende Gesang unterstreicht die bedrohliche Atmosphäre. Inhaltlich behandelt dieser Opener das Gefühl der Verlorenheit, nicht die Angst vor dem Tod selbst, sondern die Angst, spurlos zu verschwinden. Mit plötzlichen Wendungen gleitet der Track in ein dunkles Intermezzo, das seine Wirkung nicht verfehlt und eindringlich die existenziellen Fragen des Textes unterstreicht.
Institutionenkritik mit Härte
Auf den Opener folgt das wuchtige „God Bless You„, ein Track, der klanglich zunächst Erinnerungen an Marilyn Manson oder auch Static-X wachruft, bevor er sein eigenes, unverwechselbares Klangbild entfaltet. Der Einsatz eines Vocoders und verfremdeter Vocals verleiht dem Stück zusätzliche Eigenwilligkeit und verstärkt die bedrohliche Atmosphäre. Inhaltlich steht hier eine Abrechnung mit Institutionen im Vordergrund, die ihre Macht missbrauchen. Der Song entlarvt Unterdrücker und selbsternannte Autoritäten und kleidet diese Anklage in ein kompromissloses Soundgewand, das von Beginn an keine Zurückhaltung kennt.
Zwischen Melancholie und eruptiver Soundwand
„A Perfect Blue“ wirkt wie eine Reflektion über das Ende einer Beziehung – sei es freundschaftlich, romantisch oder das Leben selbst. Die Angst vor dem, was danach kommt, steht im Mittelpunkt, und doch bleibt am Horizont der „blaue Himmel“ als Symbol der Gleichzeitigkeit von Schmerz und Schönheit. Musikalisch eröffnet der Song mit ruhigen, fast schwebenden elektronischen Beats, die sich mit halligen Gitarren und Synthesizern verweben. Diese Atmosphäre erinnert an die experimentelleren Momente von Linkin Park, bevor die Ruhe plötzlich von einer gewaltigen Soundwall durchbrochen wird. Verzerrte und hallige Vocals erzählen eine düstere Geschichte, die in ihrer emotionalen Intensität eine enorme Sogwirkung entfaltet.
Ein intensives Duett mit Zaeli
Ein besonderer Höhepunkt ist das Feature „Bury Me Alive„, das durch die Zusammenarbeit mit der Sängerin Zaeli eine ungeahnte Tiefe erhält. Ruhig und zart beginnt das Stück mit Klavierklängen und einer sanften, atmosphärischen Einbettung, bevor es sich zu einer kraftvollen Komposition steigert. Thematisch zeichnet der Song das Bild einer toxischen Beziehung, in der der Partner nicht stützt, sondern immer weiter in den Abgrund zieht. Diese Konstellation macht den Song zugleich intim und vernichtend. Der Wechselgesang zwischen dem Frontmann von Nothing But A Metaphor und Zaeli zeigt ungeahnte Facetten und verleiht dem Track eine Gänsehaut-Atmosphäre. Durch das kontrastreiche Sounddesign wird die Thematik nicht nur musikalisch umgesetzt, sondern emotional greifbar gemacht.
Ein kraftvoller Abschluss
Zum Finale erhebt sich „The Summer Is Dead“ als mächtiges Schlussstück der EP. Hier verbinden sich harte Gitarrenriffs, komplexe Drums und ein druckvoller Bass zu einer kompromisslosen Klangkulisse, die ein letztes Mal alles aus den Boxen herausholt. Besonders hervorzuheben ist der Lead-Bereich, der zusammen mit dem energischen Gesang eine packende Dynamik entfaltet. Inhaltlich setzt sich der Song mit dem Verlust von Unschuld auseinander und thematisiert den Kampf gegen selbstzerstörerische Gedanken, die in eindringlichen Bildern Gestalt annehmen. Der Sound erinnert hier stark an Nu-Metal-Bands wie Static-X, wird aber von Nothing But A Metaphor mit einer ganz eigenen Note versehen.
Unsere Wertung:
Unser Fazit:
Mit „Nothing But A Metaphor“ präsentieren die Musiker ein kompromissloses Werk, das Metalcore und Nu Metal auf eine atmosphärisch dichte Weise miteinander verbindet. Jeder der fünf Songs entfaltet eine eigene, starke Identität, bleibt dabei jedoch stets im Dienst eines größeren erzählerischen Ganzen. Der DIY-Charakter, die thematische Ernsthaftigkeit und das Spiel mit Kontrasten machen diese EP zu einem beeindruckenden Zeugnis künstlerischer Eigenständigkeit.
Kritik von Philipp „Pfnörki“ Gottfried
Mehr zu Nothing But A Metaphor im Netz:
Nothing But A Metaphor – Links:
https://linktr.ee/nothingbutametaphor
Nothing But A Metaphor bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/1ZUgA31tAbb3vg5uHaJjGk