Zwakkelmann & Claus Lüer – Punk mit Augenzwinkern und Cembalo [ Punk | Punkrock | Rock ]

Zwakkelmann haben schon immer gezeigt, dass sie sich in keine Schublade pressen lassen – doch mit ihrem neuen Stück treiben sie es noch ein Stück weiter. „Interessiert doch kein Schwein“ vereint gewohnten Schalk mit musikalischen Überraschungen und einer ordentlichen Portion Selbstironie.

Zwischen Melodie, Wucht und Cembalo-Klang

Die Struktur bleibt unverkennbar Zwakkelmann: gemächlich beginnende Strophen, die in einen knackigen, fast abgehackt wirkenden Refrain münden. Doch dieses Mal wird die Formel erweitert: Zum ersten Mal sitzt Herr Baum (Ernte 77) am Schlagzeug und sorgt für ein frisches rhythmisches Fundament. Noch ungewöhnlicher – und gerade deshalb so charmant – ist der Einsatz eines Cembalos, das sich wie ein augenzwinkernder Fremdkörper in das Punk-Gewand einfügt.

Als besonderes i-Tüpfelchen kommt Claus Lüer (Knochenfabrik, Chefdenker) ins Spiel, der in den letzten Refrains seine unverkennbare Stimme beisteuert und dem Ganzen eine zusätzliche Punk-Autorität verleiht. So entsteht ein Song, der die Zwakkelmann-Handschrift trägt, aber gleichzeitig zeigt, dass auch im vermeintlich simplen Punk noch Raum für Spielereien und Überraschungen ist.

Fazit: Humor trifft Haltung

Interessiert doch kein Schwein“ ist alles andere als belanglos. Es ist eine schelmische Hymne über Gleichgültigkeit, die durch musikalische Details und prominente Unterstützung ordentlich Würze bekommt. Zwakkelmann beweisen erneut, dass Punk nicht nur schnell und laut sein muss, sondern auch ironisch, verspielt und experimentierfreudig funktionieren kann – und genau damit bleiben sie spannend.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

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