Festivalbericht: Trafostation 61-Festival 2025 – Grefrath bebt [ NEWS | Festival | Rock | Metal | Punk ]

Vom 07. bis 10. August 2025 stand Grefrath wieder einmal Kopf: Die Trafostation 61 öffnete ihre Tore für drei Tage voller Musik, Schweiß, Sonne und unvergesslicher Momente. Doch dieses Jahr gab es eine Premiere – mit einer Warm-Up-Party am Donnerstagabend wurde das Festival schon vor dem offiziellen Start eingeläutet. Ein Vorgeschmack, der Lust auf mehr machte und das Feld direkt in Feierlaune versetzte.

Das Konzept: Mehr als nur Musik

Foto: Konzertmedien.de

Das Trafostation 61-Festival ist seit Jahren mehr als eine Aneinanderreihung von Festivaljahr zu Festivaljahr. Es ist ein Treffpunkt für Musikliebhaber, Szene-Kenner und Neugierige, die einfach ein Wochenende voller Leidenschaft erleben wollen. 22 Bands auf drei Tage verteilt, ein perfekt abgestimmtes Rahmenprogramm, großartige Organisation und ein Gelände, das trotz Hitze und Menschenmassen immer gemütlich blieb.

Freitag – Vollgas ab der ersten Minute

Der erste Festivaltag zeigte sofort, dass Grefrath mit der Trafostation 61 auf ganz großem Niveau unterwegs ist. Schon die Sonne brannte heiß, aber was sich dann auf der Bühne abspielte, brachte die Menge endgültig zum Kochen.

Terra eröffneten das Festival – und zwar spontan. Eigentlich war eine andere Band  geplant, doch Terra sprangen ein und nutzten die Chance gnadenlos. Mit energiegeladenem Set, klaren Ansagen und als i-Tüpfelchen dem Sänger im BlattTurbo-Shirt legten sie den vielleicht charmantesten Auftakt des ganzen Wochenendes hin.

Danach übernahmen ShoppingVenture. Mit ihrem Indie-geprägten Sound schafften sie den perfekten Kontrast und brachten tanzbare Leichtigkeit aufs Feld, ohne an Intensität zu verlieren. Ein Act, der sofort hängen blieb und Lust auf mehr machte.

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Mit Invoke zog das Tempo wieder an. Ihre druckvollen Riffs und harten Rhythmen setzten ein erstes Ausrufezeichen im Bereich Metal/Hardcore und zeigten, dass an diesem Wochenende die Grenzen zwischen den Genres fließend werden würden. ONEXX griffen diesen Schwung auf, aber setzten ihre eigene Note: eingängige Melodien, energiegeladene Bühnenpräsenz und ein Sound, der direkt ins Ohr ging. Die Crowd war inzwischen komplett auf Temperatur.

Als nächstes ließen Yeast Machine die Menge beben. Ihr progressiver, druckvoller Sound jagte wie ein Sturm über das Gelände, die Fans sprangen, gröhlten, feierten – und das Level war endgültig im roten Bereich. Doch noch war der Tag nicht vorbei: Bloomer Bloomer Bloomer überraschten mit einer Mischung aus Indie, Garage und rotzigem Charme. Ein unverwechselbarer Stil, der zeigte, dass es in Grefrath nicht nur um Härte geht, sondern auch um Vielfalt und Mut zu unkonventionellen Klängen.

Den Schlusspunkt am Freitag setzten Valley of the Sun. Mit ihrer massiven Mischung aus Stoner, Riffwänden und treibenden Grooves sorgten sie für ein Finale, das alle Besucher sprachlos zurückließ. Hypnotische Sounds, eine Band im Rausch und ein Publikum, das noch lange nicht genug hatte.

Fazit für Tag 1: Schon der Freitag war ein Volltreffer. Vom spontanen Opener bis zum dröhnenden Headliner zeigte das Trafostation 61, dass hier jedes Detail sitzt. Wer dachte, dass es das schon gewesen sei, sollte am Samstag und Sonntag eines Besseren belehrt werden.

Samstag: Hitze, Härte & ein letztes Kapitel

Wenn der Freitag schon ein voller Abriss war, dann setzte der Samstag noch einen drauf. Grefrath verwandelte sich in ein brodelndes Rock-Mekka, in dem sich musikalische Vielfalt und pure Energie die Klinke in die Hand gaben.

Bela Wrona eröffneten den zweiten Festivaltag mit einem kraftvollen Mix aus Alternative-Rock und klarer Bühnenpräsenz. Ihr Auftritt war der perfekte Wachmacher – melodisch, energetisch und mitreißend. Die ersten Besucher tanzten schon, bevor der Kaffee ganz wirkte. Mit Stonebound ging es direkt tiefer in die Riff-Welt. Druckvoll, heavy und mit einem Groove, der die Nackenmuskeln sofort in Bewegung brachte. Ein Auftritt, der zeigte, warum diese Band so schnell immer mehr Fans hinter sich versammelt.

In Between Years lieferten danach einen kontrastreichen Set, der zwischen emotionalem Alternative-Sound und dynamischen Ausbrüchen wechselte. Hier wurde nicht nur gespielt, sondern gefühlt – und das Publikum sog jede Note auf. Dann kam Scorched Oak. Ihre Mischung aus Stoner und Psychedelic legte eine dichte, fast tranceartige Atmosphäre über das Gelände. Dampfende Riffs, endlose Grooves und ein hypnotisches Feeling, das viele Fans mit geschlossenen Augen abfeierten.

Wer dachte, dass es entspannt weitergeht, irrte sich: Antipeewee rissen die Menge mit ihrem Thrash-Metal gnadenlos aus der Trance. Rasende Riffs, wildes Geballer und eine Show, die wie eine Zeitmaschine direkt in die goldene Thrash-Ära wirkte – nur eben noch schneller, härter und chaotischer. Steelpreacher machten genau dort weiter. Hier gab es puren Heavy Metal, laut, dreckig und kompromisslos. Mit Songs, die nach Bier, Schweiß und endlosen Nächten klingen, feierte die Band eine Metal-Messe der ganz alten Schule.

Foto: Trafostation 61-Festival

Doch zwischen all den wuchtigen Gitarren und treibenden Drums gab es eine ganz besondere Einlage: Die Tanzcorps Stadtgarde Frechen stürmte die Bühne – und brachte mit karnevalistischem Tanzsport völlig neue Bewegungen in den Moshpit. Kölscher Karneval und Rock/Metal auf einer Bühne – das gab es so nur hier. Und das Publikum? Voll dabei, feiernd, lachend, tanzend – ein Moment, der sicher in die Trafo-Geschichte eingeht.

Später am Abend war die Bühne dann reif für ICE CREAM AT THE ALLIGATOR PARK. Mit ihrem wilden Crossover aus Punk, Alternative und purer Spielfreude hatten sie die Crowd sofort auf ihrer Seite. Tanzend, springend, schreiend – die Band riss alle mit, als gäbe es kein Morgen.

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Der krönende Abschluss des Abends gehörte Neverland In Ashes – und es war ein besonderer. Denn es war der letzte Auftritt unter diesem Namen, bevor die Band sich künftig Vaentis nennt. Die Emotionen waren greifbar: brutale Metalcore-Gewalt, intensive Screams, mächtige Breakdowns – und ein Publikum, das jeden einzelnen Song feierte, als wäre es das letzte Mal (was es in dieser Form auch war).

Fazit für Tag 2: Der Samstag war eine Achterbahnfahrt aus Groove, Wut, Melodie und purer Energie. Von den ersten Klängen bis zum letzten Breakdown brannte die Trafostation 61 lichterloh – und alle wussten: Sonntag wird’s nicht ruhiger, sondern anders laut.

Sonntag auf dem Trafo – Finale, Feuerwerk & Feierlaune

Der letzte Tag des Trafostation 61 Festivals begann mit den atmosphärischen Klängen von LAZAR, deren Postrock zwischen feinen Melodien und gewaltigen Ausbrüchen perfekt in den Sonntagmorgen passte. Direkt danach übernahmen Grufflo aus Bonn – jung, wild und kompromisslos. Keine 20 Jahre alt, aber schon mit einem Sound, der die Metal-Szene aufhorchen lässt. Mit brachialem Alternative Thrash Metal wirbelten sie die Menge kräftig auf.

The Moobies brachten anschließend frischen Indie-Punk auf die Bühne und sorgten mit unbändiger Spielfreude für ausgelassene Stimmung. Danach wurde es mit Sic Zone wieder ernst: ein intensiver, düsterer Auftritt, bei dem Brutalität und Groove Hand in Hand gingen – die Wucht der Kölner ließ niemanden unberührt. Später lieferten Destinova ihren markanten Alternative Rock ab, melodisch und dennoch kraftvoll, ein Auftritt, der das Publikum fest im Griff hatte.

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Mit ENMA bekam der Abend eine progressive Note. Die Niederländer katapultierten die Besucher tief in die 90er-Jahre-Ära von Bands wie Opeth oder Tool, ohne dabei altbacken zu wirken – ein Highlight für alle Prog-Fans. Den Schlusspunkt setzten schließlich Dirty Sound Magnet aus der Schweiz. Ihr psychedelischer Rock war eine Mischung aus hypnotisch, verspielt und ekstatisch – genau das richtige Finale, um die letzten Energien aus Publikum und Band herauszuholen.

So endete der Sonntag und mit ihm das gesamte Festival. Ein Finale, das noch einmal die ganze Bandbreite zeigte, die das Trafo ausmacht: von emotional bis brutal, von verspielt bis kompromisslos, von jung bis etabliert. Ein würdiger Abschluss, der bestätigt: das Trafostation 61-Festival und bleibt ein besonderer Ort für die Szene.

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Save the Date: Das nächste Trafostation 61 Festival steigt vom 6. bis 9. August 2026 – wieder drei Tage voller Musik, Schweiß und unvergesslicher Momente.

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