UNTERM BAUM KNALLT’S ANDERS — A Mess zerlegen Weihnachten mit „I Wish Me A Merry Christmas“ [ Review | Rock | Xmas ]

Wer braucht schon Zuckerstangen – Romantik, wenn A Mess das Fest auf links dreht? Mit „I Wish Me A Merry Christmas“ liefert die Band einen Weihnachtssong, der das Glitzerpapier abreißt und stattdessen Power Pop, Punk-Flair und bittersüße Melancholie zu einem eigenen Festtagsgefühl verschmilzt. Hier wird nicht gekuschelt, hier wird ehrlich ausgesprochen, was viele an Weihnachten nur denken: Manchmal ist man mitten im Fest – und trotzdem irgendwie außen vor.

Trotz Lametta allein – und trotzdem laut

Der Track setzt an wie eine kleine Rebellion gegen die gängigen Weihnachtsbilder: kein engelsgleiches Chorträllern, keine romantisierte Kaminwärme, sondern ein Sound, der wie eine charmante Kollision zwischen Ramones-Energie und Spice Girls Popglanz wirkt. Genau darin entfaltet sich die Magie des Songs – roh genug, um authentisch zu bleiben, eingängig genug, um nicht mehr aus dem Kopf zu gehen.

Musikalisch liefern A Mess eine Hommage an Phil Spectors Wall of Sound, nur unpolierter und ehrlicher. Breite, flutende Gitarrenflächen erinnern an den Shoegaze-Schimmer der Raveonettes, während der Gesang den emotionalen Kern transportiert: ein Selbstgruß zum Fest, wenn niemand sonst ihn ausspricht. „I Wish Me A Merry Christmas“ ist der Song für alle, die an Heiligabend gleichzeitig grinsen und schlucken, die zwischen Sehnsucht und Selbstbehauptung pendeln und die sich – trotz allem – das eigene kleine Licht anzünden.

Die feine Balance aus Melancholie und Catchiness, aus Zurückhaltung und punkiger Direktheit, macht den Track zu einem besonderen Gegenentwurf zu all den glatten Festtagshits. Es ist ein Weihnachtslied für Menschen, die echte Gefühle statt Kitsch suchen – und dafür nicht leise sein wollen.

Fazit – Der beste Song für alle, die Weihnachten anders fühlen

I Wish Me A Merry Christmas“ ist kein Soundtrack für Weihnachtsshows, sondern für echte Herzen. A Mess schaffen einen Track, der warm und kalt zugleich ist, ehrlich statt aufgesetzt, kraftvoll statt gekünstelt. Ein außergewöhnlicher Weihnachtssong, der zeigt, dass man sich selbst das wichtigste Geschenk machen kann – selbst dann, wenn man sich ein wenig verloren fühlt.

Autor: Martin „Otte“ Oertel

Nach oben scrollen