Das kleine Dorf Berzbuir, am Rande der Eifel gelegen, ist Heimat für etwa 468 Einwohner. Einmal im Jahr wird es jedoch zum Zentrum der regionalen Musikszene: Das „Berzbuir Open Air“ findet traditionell auf der Obstwiese statt und lockt zahlreiche Musikliebhaber an. Was einst mit wenigen Bands an einem Tag begann, hat sich mittlerweile zu einem zweitägigen Festival mit vielen Bands aus der Region entwickelt. In diesem Jahr konnte man etwa 300-400 Zuschauer zählen, die trotz wechselhaften Wetters zahlreich erschienen.
Der erste Tag: Regen und Rock
Regenstart mit „Wirsteblindvon“ und „Rivet“
Der Festivalauftakt am Freitag gestaltete sich zunächst unheimlich regnerisch. Dennoch ließen sich die Besucher nicht abschrecken und feierten zu den Klängen der Akustikband „Wirsteblindvon“ und der Punkrockband „Rivet„, deren Sängerin die Menge trotz strömenden Regens begeisterte.
Wetterwende und „The Final Blackout“
Der Wettergott hatte ein Einsehen, und mit der Metalband „The Final Blackout“ zeigte sich die Sonne schließlich. Die trockeneren und wärmeren Bedingungen lockten weitere Besucher an und brachten das Publikum dazu, sich ausgelassen zu den harten Metalriffs zu bewegen.
Abschluss mit „The Dirty Lovemachines“
Zum Abschluss des ersten Tages brachte die Punkrockband „The Dirty Lovemachines“ das Publikum ordentlich zum Schwitzen. Es wurde von Jung und Alt Pogo getanzt, und die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt. Nach fünf Stunden Musik versammelten sich die Festivalbesucher um die Feuertonne, um den Abend bei Bier, Gesprächen und Lachen ausklingen zu lassen.
Der zweite Tag: Sonnenschein und Vielfalt
Der Samstag begann mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Um 14 Uhr eröffnete die Band „Why the Face?“ mit einem rockigen Mix aus Eigenkompositionen und Coverversionen den zweiten Festivaltag. Die Zuschauer genossen die entspannte Atmosphäre und die mitreißende Musik.
Glamrock und Poprock
Die zweite Band des Tages brachte mit Glamrock-Coverversionen das Publikum in Stimmung. Die gute Laune setzte sich fort, als Nik Nova mit seinem eingängigen Poprock den Nachmittag musikalisch bereicherte. Auch wenn das Publikum es etwas langsamer anging, tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch.
Als 2. Band des noch frühen Tages spielten Kings of Glam, die Band heizte dem Publikum mit Glamrock Coverversion von The Sweet, Thin Lizzy und weiteren ein, mit rauchiger Stimme und überzeugender Musik schwang das Publikum das ganze Set über Tanzbein. Das Publikum wollte sogar schon eine Zugabe hören, aber aus Zeitgründen musste es gleich mit der dritten Band weiter gehen.
Inklusion und musikalische Höhepunkte
Bereits seit dem ersten Berzbuir Open Air wird Inklusion großgeschrieben. So durfte auch diesmal Nico, ein Freund des Festivals, wieder auf die Bühne. Mit Hilfe einiger Mitmusiker trug er einen Song vor und wurde dabei frenetisch gefeiert. Nico ist für einige, der heimliche Headliner des Festivals.
Punkrock mit den „Tasty Trashpandas“
Nach Nico nutzten die Tasty Trashpandas aus Aachen die großartige Stimmung und animierten das Publikum mit feinstem Punkrock zum Tanzen. Nico durfte danach seine gefeierte Zugabe spielen und machte die Bühne frei für „Ape Shack!„, die mit ihrem „Alternative Rock“ die Menge begeisterten und sogar zwei bisher ungespielte Songs im Set präsentierten.
Abschluss mit „Leaves in Flames“
Die letzte Band des Abends, „Leaves in Flames„, holte mit ihrem 70er Jahre Hardrock noch einmal alles aus dem Publikum heraus. Es wurde getanzt, gepogt, mitgesungen und lautstark Zugaben gefordert. Mit dem Song „American Idiot“ endete schließlich das Festival auf der großen Bühne.
Ausklang am Lagerfeuer
Der offizielle Teil des Festivals mag beendet gewesen sein, doch die Feierlichkeiten gingen weiter. An der Feuertonne versammelten sich die Besucher erneut, sangen zu Akustikgitarrenklängen und ließen ein rundherum gelungenes Festival ausklingen.
Das Berzbuir Open Air 2024 war erneut ein voller Erfolg. Trotz wechselhaften Wetters am ersten Tag ließ sich die Stimmung nicht trüben, und die Mischung aus verschiedenen Musikstilen sorgte für abwechslungsreiche Unterhaltung. Die Einbindung der Dorfbewohner und die besondere Atmosphäre auf der Obstwiese machten das Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Berzbur freut sich schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Willkommen zum Berzbuir Open Air!“
Autor/Fotos: Thomas Robertz